Nachrichten Jahrgang 2009
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Frohe Weihnachten und ein gutes Jahr 2010 - Dezember 2009
Mit einem Bild aus der Rühler Schweiz im südniedersächsischen Landkreis Holzminden verabschiedet sich die EGE für dieses Jahr von Ihnen. Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2010! Die Rühler Schweiz ist Teil eines der wenigen Europäischen Vogelschutzgebiete, die in Deutschland zum Schutz des Uhus eingerichtet wurden. Die Rühler Schweiz ist eine sanft hügelige, halboffene Kulturlandlandschaft mit Grünland, Magerrasen, Waldstücken, Obstbäumen und Feldgehölzen. Eine gute Gegend für Uhus und für ein paar besinnliche Tage zwischen den Jahren.
Vierzehn Uhupaare teilen sich dieses Europäische Vogelschutzgebiet mit einer anderen imposanten Vogelgestalt: dem Rotmilan. Ihm gilt unser Buchtipp, falls Sie noch auf der Suche nach einem Buch zum Verschenken sind. Es ist das Porträt eines der schönsten Greifvögel Europas von Adrian Aebischer. Klicken Sie bitte hier, wenn Sie unsere Rezension lesen möchten.
Wenn Sie das alte Jahr mit einer guten Tat beenden oder das neue mit einer solchen beginnen möchten, bedenken Sie bitte die EGE mit Ihrer Spende. Die Mitarbeiter der EGE zahlen sich keine Gehälter, sondern jede Spende fließt unvermindert in die Projekte der EGE.
Tödlicher Schuss - Dezember 2009
Zum Jahresende erhielt die EGE eine besonders traurige Nachricht aus dem Institut für Vogelforschung, der Vogelwarte Helgoland: Ein am 04. Oktober 1989, also vor zwanzig Jahren, von der EGE im Regierungsbezirk Koblenz zur Wiederansiedlung freigelassenes junges Uhumännchen ist im September 2009 in der Nähe von Pirmasens mit tödlichen Schussverletzungen aufgefunden worden. Wer den Schuss auf den Uhu abgegeben hat, ist nicht bekannt. Illegale Abschüsse von Uhus werden immer wieder auch aus anderen Teilen Deutschlands gemeldet. Zur Zeit der Freilassung des Uhus hatte die DDR noch existiert. Der Uhu ist damit der älteste jemals wieder aufgefundene Uhu des Wiederansiedlungsprojektes der EGE. Wie fehlgeleitet muss das Herz eines Menschen sein, um auf einen Uhu zu schießen?
Der Steinkauz in der Kölner Bucht - Dezember 2009
Über den Steinkauz in den nordrhein-westfälischen Kreisen Euskirchen und Düren sind gerade zwei Aufsätze im Eifeljahrbuch und im Kreisjahrbuch Düren erschienen. Die Beiträge stammen aus der Feder von Peter Josef Müller und Doris Siehoff. Die beiden Autoren berichten darin einem breiten Publikum über die Lage des Steinkauzes am nördlichen Rand der Eifel, von den Existenzproblemen der kleinen Eule und den Bemühungen, ihre Vorkommen zu erhalten. Die Beiträge sind zugleich ein Erfahrungsbericht aus einem langjährigen Engagement für die Sache des Steinkauzes mit Rückschlägen und Erfolgen. Die Autoren betreuen das Steinkauzprojekt der EGE - Peter Josef Müller zusammen mit Rita Edelburg-Müller im Kreis Euskirchen; Doris Siehoff zusammen mit Klaus Frankenberg und Achim Schumacher im Kreis Düren.
Klicken Sie bitte hier, wenn Sie die Beiträge lesen möchten: Der Steinkauz im Kreis Euskirchen, (pdf-Datei, ca. 396 KB) - Der Steinkauz im Kreis Düren (pdf-Datei, ca. 1.32 MB). Die Beiträge erscheinen hier mit freundlicher Genehmigung der Verlage und Herausgeber von Eifeljahrbuch und Kreisjahrbuch.
Wald, Wind und Linke - Dezember 2009
In Niedersachsen fordert die Windenergiewirtschaft eine Öffnung des Waldes für Windenergieanlagen. Aufgrund der technischen Fortentwicklung und der Zunahme der Anlagenhöhe können Windenergieanlagen zunehmend auch im Wald wirtschaftlich betrieben werden. Unterstützt werden die Forderungen von der Landtagsfraktion "Die Linke". Sie hält den Wald für Windenergieanlagen für geradezu prädestiniert, schließlich "befinden sich Wälder oft weit ab von menschlicher Besiedlung", so die Linkspartei in einem Entschließungsantrag. Ende November 2009 gab es dazu im Landtag eine Anhörung von Verbänden aus Wirtschaft; Tourismus und Naturschutz.
Der Bundesverband Windenergie spricht sich für die Bereitstellung weiterer Flächen für die Windenergiewirtschaft und die Öffnung des Waldes für Windenergieanlagen aus. Zugleich kritisierte der Vertreter dieses Verbandes die niedersächsischen Naturschutzbehörden. Sie belegten Windenergieanlagen mit einer unzumutbar hohen Geldzahlung, welche die Investoren für die Eingriffsfolgen am Landschaftsbild entrichten müssten. Der Vertreter des Bundesverbandes der Windenergie leitet bemerkenswerter Weise auch die Kampagne des Deutschen Naturschutzrings (DNR) "Naturverträgliche Windenergienutzung" und tritt als Gutachter der Investoren für neue Windparks auf. Der DNR ist schon ein ganz besonderer Verein.
Niedersachsens Windenergiewirtschaft ist auf den Wald als Anlagenstandort nicht angewiesen. In Niedersachsen stehen mehr als 5.100 Anlagen. Jährlich kommen etwa 200 Anlagen hinzu. Dabei hatte der Niedersächsische Landtag bereits im Jahr 2004 in einem Beschluss festgestellt, dass "der Ausbau der Windenergie auf dem (niedersächsischen) Festland einen weitgehenden Sättigungsgrad erreicht hat". Zu diesem Zeitpunkt gab es in Niedersachsen weniger als 4.000 Anlagen. Niedersachsen ist eines der an Wald armen Bundesländer, was zusätzlich für einen Schutz des Waldes vor dem neuen Vermarktungsinteresse sprechen sollte.
Die EGE hat sich jetzt in einem Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden der fünf im niedersächsischen Landtag vertretenen Parteien gewandt und für einen durchgreifenden Schutz des Waldes vor Windenergieanlagen ausgesprochen. Zur Begründung verwies die EGE auf ihr 10-Punkte-Papier "Warum der Wald vor Windenergieanlagen geschützt werden sollte?". Klicken Sie bitte hier (pdf-Datei, ca. 80 KB), wenn Sie diese Stellungsnahme lesen möchten.
Andere Bundesländer haben der Forderung der Windenergiewirtschaft bereits nachgegeben. So beispielsweise Bayern. In Nordrhein-Westfalen hatte eine sozial-grüne Koalition der Windenergiebranche ebenfalls Perspektiven für Anlagen im Wald eröffnet. Die christlich-liberale Landesregierung unter Jürgen Rüttgers hat diese Entscheidung wieder aufgehoben. In Niedersachsen liegen die Dinge vielleicht schon deshalb anders, weil der Bundesverband Windenergie ein prominentes Mitglied hat: den niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff.
Wenn es raschelt im Kamin - Dezember 2009
... ist es nicht unbedingt der Nikolaus. Immer wieder erfährt die EGE von Fällen, in denen Eulen in den Schornstein stürzen: Käuze und Schleiereulen. Unter glücklichen Umständen bemerken es die Hausbewohner rechtzeitig und setzen die rußgeschwärzte Eule vor die Tür. Auf diese Weise hat kürzlich Martina Patterson aus Zülpich einen Steinkauz gerettet. Zumeist dürften die Eulen allerdings im Schornstein ums Leben kommen. Schornsteinfeger stoßen am Fuß von Schornsteinen nicht selten auf die sterblichen Überreste. Insbesondere wenig Flug erfahrene Jungvögel stürzen leicht in Schornsteine. Das Risiko trifft auch ältere Vögel, wenn sie Schornsteine auf der Suche nach geeigneten Brutplätzen untersuchen. Vielleicht schauen Sie also einmal nach, wer gerade in Ihrem Kamin gefangen oder schon verhungert ist.
Eine systematische Absicherung aller Schornsteine kann man Hausbesitzern natürlich nicht abverlangen. Hausbesitzer könnten aber freiwillig solche Maßnahmen ergreifen. Dort, wo der Steinkauz wie in der Kölner Bucht noch mitten oder am Rand des Dorfes lebt, kann eine Kaminabdeckung Eulenleben retten. Die Sicherung von Schornsteinen ist zudem bei Häusern am Waldrand geboten. Dort teilen nämlich die Waldkäuze das Schicksal der Steinkäuze.
Frau Patterson hat übrigens ihren Schornstein sofort nach dem Kauzabsturz ausreichend gesichert. Ein Beispiel für andere Hausbesitzer, findet die EGE und sagt „Dankeschön“. Wenn Sie dem Beispiel folgen möchten: Im Handel sind entsprechende Schutzgitter für die Schornsteineinmündungen erhältlich. Fragen Sie bitte den zuständigen Bezirksschornsteinfeger.
Die Pforte des Todes - November 2009
Die EGE erinnert sich ihres am 25. November 2006 verstorbenen Gründers Wilhelm Bergerhausen. Weggefährten feierten am Jahrestag in Hannover die Hl. Messe im Andenken an den Verstorbenen. Die EGE erinnert an ihn aber auch mit einem Bild. Es zeigt ein Detail der "Porta della Morte" an St. Peter im Vatikan. Die Bronzetür schuf der Bildhauer Giacomo Manzù 1964 in Erinnerung an seinen verstorbenen Freund Papst Johannes XXIII. Der 25. November ist der Geburtstag dieses Papstes.
Vive la France! - November 2009
Steinkäuze zieht es eher nicht in die Ferne. Die Mehrzahl beringter Steinkäuze wird in einem Umkreis von weniger als hundert Kilometern um den Geburtsort wieder gefunden. Eine bemerkenswerte Ausnahme ist ein Steinkauzweibchen aus dem südlichen Elsass. Bertrand Scaar aus dem französischen Saint-Louis hatte den Vogel am 4. Juli 2008 als etwa drei Wochen alten Nestling in Muespach im südlichen Elsass ganz in der Nähe der schweizer und deutschen Grenze beringt. Dort arbeiten die Steinkauzschützer aus drei Nationen eng zusammen.
Im Juni 2009 fand Peter Josef Müller eben diesen Steinkauz mit der Ringnummer EA527567 in einer Steinkauzröhre im nordrhein-westfälischen Kreis Euskirchen als Mutter von jungen Steinkäuzen. Die Entfernung zwischen Beringungs- und Fundort beträgt 340 km. Nun fragt sich nicht nur Bertrand Scaar, warum das Weibchen eine so lange Strecke zurückgelegt hat. Vielleicht deshalb, weil die Mutter des Weibchens den Ring einer deutschen Vogelwarte trug. Den hatte sie am 27. Mai 2007 im deutschen Eimeldingen an der Grenze zum Elsass von Franz Preiss erhalten.
Auf der langen Reise vom Hochrhein in die Kölner Bucht dürften dem Steinkauz einige Gefahren begegnet sein: das dichte Netz von Straßen, Schienenwegen und Stacheldrähten zum Beispiel. Es sein denn, der Steinkauz ist als blinder Passagier unter einer Lastwagenplane vom Elsass in die Zülpicher Börde gelangt. Wer weiß das schon so genau. Hauptsache, der Steinkauz ist am Leben und die deutsch-französische Freundschaft auch.
Gute Zeiten, schlechte Zeiten - November 2009
Die Schleiereulen hatten in Deutschland offenbar nirgends ein gutes Jahr. Der EGE liegen viele Nachrichten über massive Bestandseinbußen vor. Beispielsweise aus dem Rheinland. Im Raum Euskirchen fand Schleiereulenschützer Ingo Albrecht nur drei Bruten mit insgesamt zehn Jungen. Zu diesen Bruten kam es erst in der zweiten Hälfte des Sommers. Weitere vier Paare waren zwar am Brutplatz präsent, brüteten aber nicht. Im Jahr zuvor, 2008, sah es ganz anders aus: Ingo Albrecht registrierte 22 Brutpaare mit 105 Jungvögeln. Die Zahl der Bruten sank um mehr als 85 Prozent, die Zahl der Jungen auf weniger als ein Zehntel des Vorjahres. Ingo Albrecht kontrolliert seit Jahren fünfzig Nistplätze der Schleiereule im Raum Euskirchen. Allerdings war das Jahr 2008 wegen der anfänglich hohen Feldmausdichte ein ungewöhnlich gutes, 2009 wegen des Mangels an Mäusen ein ungewöhnlich schlechtes Jahr für Schleiereulen. Vor allem aber dürften dem Winter 2008/09 mit über Wochen hartem Frost und geschlossener Schneedecke viele Schleiereulen erlegen sein. Schleiereulen können keine Fettdepots bilden und sind deswegen bei Nahrungsengpässen die ersten Opfer des Winters.
Suchbild - November 2009
Bevor die Tage nur noch grau und nass sind, haben die Mitarbeiter der EGE in einer ganzen Reihe von Steinbrüchen komfortable Brutnischen für Uhus angelegt. Bei dieser Gelegenheit entstand das Bild. Es zeigt nicht nur einen Uhu, sondern gleich zwei. Der zweite Uhu ist nicht leicht zu entdecken. Er befindet sich rechts unterhalb des Uhus, der sich verhältnismäßig leicht ausmachen lässt. Uhu Nummer zwei zeigt nur sein Gesicht und dies auch nur zur Hälfte. Vielleicht entdecken Sie es. Beide Uhus haben die Bauarbeiten aus nächster Nähe beobachtet. Einer erfolgreichen Brut im kommenden Jahr sollte nichts im Wege stehen.
Sollten Sie den 2ten Uhu nicht entdecken können, dann klicken Sie bitte hier.
Die Idylle trügt - Oktober 2009
Der Herbst ist da. Die Kraniche ziehen über Deutschland in die Überwinterungsgebiete. Mitarbeiter der EGE sind gerade von den großen Versammlungsplätzen der Kraniche in Brandenburg zurückgekehrt. Die schönen Eindrücke von ziehenden Kranichen am Himmel können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in Brandenburg zahlreiche gefährliche Mittelspannungsmasten großen Vögeln zum Verhängnis werden. Kraniche verunglücken zwar weniger durch Stromschlag, Greifvögel und Eulen jedoch in großer Zahl. Auf einem Areal von nur wenigen Quadratkilometern zählte die EGE aktuell allein 10 gefährliche Mittelspannungsmasten gewissermaßen im Vorbeigehen. Dem Anschein nach könnten die Masten nach 2002 und damit verbotswidrig errichtet worden sein. Jedenfalls sehen sie ziemlich neu aus. Die EGE hat Standorte und Masten dokumentiert und den staatlichen Stellen in Brandenburg bekannt gegeben. Die wenigsten Naturschutzbehörden machen sich eine Vorstellung von der Vielzahl gefährlicher Masten in ihrem Zuständigkeitsbereich. Und auch die Vogelschützer schauen lieber zum Himmel als nach gefährlichen Mastkonstruktionen und den Stromopfern unterm Mast.
Uhus im WDR – Oktober 2009
Das Westdeutsche Fernsehen berichtet in der Sendung "Tiere suchen ein Zuhause" am Sonntag, den 18.10.2009 zwischen 18.15 und 19.10 Uhr über das Engagement der EGE zum Schutz der Uhus in Steinbrüchen. Der Beitrag zeigt auch Stefan Brücher bei der Beringung junger Uhus. Die EGE wünscht gute Unterhaltung.
Dach über dem Kopf - Oktober 2009
Waldkäuze brauchen ein Dach über dem Kopf - als Brutplatz und Tagesversteck. Im Wirtschaftswald sind alte Bäume mit komfortablen Höhlen rar. Deshalb hat das Kauzpaar im Bild einen Kamin bezogen. Das geht solange gut, wie der Schornstein nicht raucht. Im Wald, in Parks, auf Friedhöfen und in Gärten sollten Bäume alt und hohl werden dürfen. Wo es an natürlichen Baumhöhlen fehlt, können Nisthilfen für Abhilfe sorgen. Die Schreinerin Rita Kühn hat der EGE zu diesem Zweck eine ganze Reihe frisch gezimmerter Kästen für den Waldkauz umweltfreundlich imprägniert und mit geschieferter Dachpappe versehen zur Verfügung gestellt (im Bild unten).
Die EGE gibt die Kästen mit den Maßen L 40 x B 40 x H 45 cm gegen eine Spende
in Höhe von 90 € (zuzüglich Versandkosten) gerne ab. Im Unterschied zu vielen
handelsüblichen Waldkauzkästen sind die Kästen ausreichend groß. Die
Nisthöhlen warten auf einen guten Platz in 3 bis 10 m Höhe an einem Gebäude
im Wald oder an einem Wald- oder Parkbaum. Vielleicht möchten auch Sie auf diese
Weise Waldkäuzen ein Zuhause geben. Wenn ja, wenden Sie sich bitte an die EGE,
Breitestr. 6,
D-53902 Bad Münstereifel,
email: Mail an die EGE schreiben
Die EGE ist an ihrem Sitz in Bad Münstereifel gleich mit gutem Beispiel vorangegangen und hat einen solchen Kasten im Wald platziert - gar nicht weit weg von dem Kauzpaar im Kamin. Waldkäuze gibt es übrigens unabhängig von Geschlecht oder Alter in drei verschiedenen Grundfärbungen des Gefieders entweder rindengrau, schokoladenbraun oder rostrot. Zwei der verschiedenen Ausgaben zeigt das obige Bild.
Wald für Eulen - Oktober 2009
Der Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume. Der Wald ist auch der Lebensraum der Eulen, vor allem von Rauhfuß-, Sperlings- und Waldkauz. Eine Welt für Eulen ist der Wald aber nur, wenn er nach Baumarten, Altersaufbau und Struktur naturnah und für den Waldbesitzer Holz nicht alles ist.
Für den Schutz der den Wald bewohnenden Eulen kommt es auf Personen in Forstpolitik, Forstverwaltung und Forstwirtschaft und jeden einzelnen Waldbesitzer besonders an. An diese Personen wendet sich das neue Faltblatt der EGE. Die EGE wirbt darin für die Erhaltung von Totholz und Höhlenbäumen, für mehr Naturschutz im Wirtschaftswald und die Vergrößerung des Anteils nicht genutzter Waldfläche.
Gedruckt wurde die EGE-Artenschutz-Information Nr. 6 "Wald für Eulen -
natürlich" mit finanzieller Unterstützung der Region Hannover. Bitte
fordern Sie das für Sie kostenfreie achtseitige Faltblatt an bei der EGE,
Breitestr. 6,
D-53902 Bad Münstereifel,
email: Mail an die EGE schreiben
Alle lieferbaren EGE-Faltblätter finden Sie unter der Rubrik Infomaterial. Die Faltblätter der EGE lassen sich auch sinnvoll einsetzen in der Naturschutzarbeit unterer Naturschutzbehörden.
Im Steinbruch Uhus schützen - Oktober 2009
Uhus lieben Steinbrüche, Ton-, Sand- und Kiesgruben - auch solche, die noch in Betrieb sind. Der Abbaubetrieb kann den Uhus zwar auch gefährlich werden. In Zusammenarbeit mit der Abbaufirma können aber fast immer Lösungen gefunden werden, die Uhus das Leben während des Abbaus und danach erhalten. Und dies ohne eine übermäßige Beschränkung des Abbaubetriebes. Auch die in Steinbrüchen mitunter notwendigen Sprengungen können so vorgenommen werden, dass Uhus keinen Schaden nehmen.
Das neue Faltblatt der EGE wendet sich an die Abbauunternehmen und die örtlichen Betriebsleiter mit konkreten Vorschlägen für den Schutz der Uhus. Es gibt Hinweise für die Gestaltung und den Ablauf des Abbaus, enthält Tipps für die Anlage von Brutplätzen in Locker- und Festgestein und setzt auf das Verständnis der Wirtschaft für den Schutz der Natur.
Gedruckt wurde die EGE-Artenschutz-Information Nr. 5 "In Steinbruch, Ton-, Sand- und
Kiesgrube Uhus schützen" mit finanzieller Unterstützung der Region Hannover
und des Wirtschaftsverbandes Baustoffe Naturstein e. V. Bitte fordern Sie das für Sie
kostenfreie achtseitige Faltblatt an bei der EGE,
Breitestr. 6,
D-53902 Bad Münstereifel,
email: Mail an die EGE schreiben
Alle lieferbaren EGE-Faltblätter finden Sie unter der Rubrik Infomaterial. Die Faltblätter der EGE lassen sich auch sinnvoll einsetzen in der Naturschutzarbeit unterer Naturschutzbehörden.
Tod im Weltnaturerbe - September 2009
Die UNESCO hat erst kürzlich den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Gewiss, eine schöne Auszeichnung. Allerdings ist damit ein konkreter Schutz oder gar die dringend gebotene Verbesserung des Schutzes dieses Gebietes und seiner Tiere nicht verbunden. Das Prädikat scheint ganz anderen Interessen dienen zu sollen, nämlich einer noch stärkeren touristischen Vermarktung von Watt, Inseln und Küste. Jedenfalls verwenden es Politik und Wirtschaft vornehmlich für diesen Zweck.
Von einem nachhaltigen Schutz ist der Nationalpark entfernter denn je: Windparks zu Land und zur See stoßen an seine Grenzen. Das Elbtal bei Dresden ist zur selben Zeit wegen Geringerem aus der Liste des Weltkulturerbes gestrichen worden. Die permanenten Grenzverstöße des Heeres von Freizeitsportlern - etwa der Kitesurfer - werden nicht geahndet, sondern mit großzügigen Flächenangeboten für den ungehinderten Nervenkitzel inmitten des Nationalparks belohnt. Eine Nationalparkverwaltung wird der Spaßgesellschaft nicht Herr und verlegt sich aufs öffentliche Zugvögelzählen.
Daran gemessen erscheinen die Stacheldrähte rund um das im Schutzgebiet weidende Rindvieh beinahe als Bagatelle. Dass sie so harmlos nicht sind, belegt das Unglück der Sumpfohreule, die sich vor wenigen Tagen bei der Jagd darin bei Neßmersiel in eben diesem Nationalpark verfangen hat, schon nicht mehr zu retten war und jetzt tot ist (im Bild). Kenner des Gebietes schätzen die Länge der im Weltnaturerbe Wattenmeer gespannten Stacheldrähte auf mehrere hundert Kilometer. Der qualvolle Tod im Draht ist kein Ausnahmefall, vielmehr ist es die Sumpfohreule. Ganze 60 Paare davon gibt es noch in Niedersachsen.
Die EGE ist zurückhaltend bei der öffentlichen Präsentation solcher Bilddokumente. In die Flut der schönen und geschönten Bilder, welche die Umweltpolitik zumal vor und seit der Aufnahme in die Weltnaturerbeliste vom Wattenmeernationalpark zeichnet, mag es nicht passen. Deshalb zeigt es die EGE.
Mobilität und Mortalität bei der Bahn - September 2009
Am 29. Juli 2009 hat der deutsche Bundestag ein neues Bundesnaturschutzgesetz beschlossen. Es tritt am 01. März 2010 in Kraft. Das Gesetz ordnet die Kompetenzen von Bund und Ländern im Naturschutz neu. Die in § 53 des alten Gesetzes den Betreibern des Stromleitungsnetzes auferlegten Pflichten zum Vogelschutz an Mittelspannungsmasten finden sich im § 41 des neuen Gesetzes. Hinsichtlich dieser Bestimmungen bleibt alles beim Alten: Gefährliche Masten dürfen auch künftig wie schon seit 2002 nicht mehr errichtet werden. Gefährliche alte Masten sind bis 2012 vogelsicher umzurüsten.
Die zuvor befürchtete Aufweichung der Verpflichtungen ist also nicht eingetreten. Der Gesetzgeber hat sie sogar ausgeweitet, denn erstmals muss auch die Bahn neu zu errichtende Masten und technische Bauteile von Mittelspannungsleitungen konstruktiv so ausführen, dass Vögel gegen Stromschlag geschützt sind. Allerdings mochte sich der Bundestag zu einer weitergehenden Verpflichtung der Bahn nicht durchringen. Die gefährlichen alten Oberleitungsanlagen von Eisenbahnen hat der Gesetzgeber nämlich von der Nachrüstungspflicht ausdrücklich ausgenommen. Der Bahn sollen Ausgaben erspart bleiben. Dabei hatten nicht nur Vogelschutzorganisationen wie die EGE, sondern zunächst selbst der Bundesrat die gesetzliche Umrüstung der alten Bahnstromanlagen gefordert. Vergeblich. An den Bahnstrommasten werden noch auf Jahrzehnte hin zahllose auch im europäischen Maßstab gefährdete Vogelarten durch Stromschlag sterben.
Unterdessen lobt sich die Bahn in der Augustausgabe ihres Magazins "mobil" für Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit der Unternehmensentscheidungen. Auf acht Sonderseiten zeichnet die Bahn ein allzu ideales Bild von sich selbst: ICEs und Güterzüge fahren scheinbar konfliktfrei durch eine Welt bunter Biotope und glücklicher Geschöpfe. "Die Deutsche Bahn nimmt ökologisch eine besondere Rolle ein", heißt es vollmundig im Magazin, das jeder ICE-Fahrgast an seinem Platz vorfindet. Die Sonderrolle im Vogelschutz dürfte damit gewiss nicht gemeint sein.
Anstatt sich endlich zu einer Entschärfung der für Vögel gefährlichen Strommasten wenigstens selbst zu verpflichten, springt die Bahn - ganz im Zuge der Zeit - auf den "Ökostromzug" auf und bietet ihren Firmenkunden auf dem Papier erstmals komplett CO2-freie Bahnreisen an. Auf eine Entschärfung z. B. der im Juli 2008 im niedersächsischen Kreiensen der Bahn AG gemeldeten zwölf gefährlichen Masten wartet die EGE indessen bis heute. Dort war ein Uhu auf einem ungesicherten Mast der Bahn verbrannt. Der Vorfall war bekannt geworden, weil die Masten direkt in Bahnhofsnähe stehen. Die meisten Tragödien dieser Art ereignen sich auf freier Strecke und bleiben unentdeckt. Gefährliche Bahnmasten sind für Uhus tödlich, ganz gleich aus welcher Quelle der Strom stammt. Diese Verluste verschweigt die Umweltbilanz des Unternehmens.
Für den Eulenschutz werben - August 2009
Seit April 2009 können Sie mit Briefaufklebern für den Schutz der Eulen werben und so die Bemühungen der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V. unterstützen. Zu der ersten Aufkleberkollektion mit den Portraits von acht europäischen Eulenarten gibt es ab sofort sieben weitere Aufklebermotive. Der Durchmesser beträgt 5 cm. Die Motive stammen von Michael Papenberg. Auf der Rückseite der Aufkleber findet sich der Leitspruch der EGE: Eulen brauchen mehr als den Schutz der Dunkelheit.
Mit den Briefaufklebern können Sie auf eine schöne Weise für den Schutz der Eulen zu werben. 10 Bogen mit dem neuen Motivsatz sendet Ihnen die EGE gegen Einsendung einer Spende in Höhe von 5,50 Euro in Briefmarken gerne zu. Selbstverständlich stehen Ihnen auch weiterhin die Aufkleber der ersten Kollektion zu denselben Bezugsbedingungen zur Verfügung. Geben Sie bitte in Ihrer Bestellung an, welche Motive Sie wünschen - Eulenportraits oder die neuen allgemeinen Eulenmotive.
Bitte richten Sie Ihre Bestellung an die
Geschäftsstelle der EGE,
Breitestr. 6,
D-53902 Bad Münstereifel.
Steinkauz-Brutsaison 2009 - August 2009
Die Kölner Bucht ist eines der Dichtezentren des Steinkauzes in Deutschland. Hier liegt das Projektgebiet der EGE zum Schutz des Steinkauzes. Es umfasst die nordrhein-westfälischen Kreise Düren und Euskirchen. Die Hauptverantwortung für dieses Projekt tragen im Kreis Euskirchen Peter Josef Müller und Rita Edelburg-Müller sowie im Kreis Düren Doris Siehoff, die von Klaus Frankenberg und Achim Schumacher unterstützt wurde.
Insgesamt wurden in diesem Jahr in den beiden Kreisen 160 besetzte Reviere festgestellt. Das sind neun weniger als im Vorjahr. Nicht in allen Fällen konnten die Brutplätze oder die Anzahl der Jungen ermittelt werden. Im Kreis Euskirchen blieb die Zahl der besetzten Reviere mit 93 konstant. Dort standen fünf Neubesiedlungen und einer Wiederbesiedlung sechs verwaiste Reviere gegenüber.
Insgesamt wurden 84 erfolgreiche Bruten mit 208 Jungen registriert (im letzten Jahr 105 mit 304 Jungen). 15 Paare hatten nur ein Junges; 30 Paare 2; 26 Paare 3; 10 Paare 4 und 3 Paare 5 Junge. Im Durchschnitt lag die Zahl der Jungen je erfolgreiche Brut 2009 bei 2,48 im Kreis Düren und 2,49 im Kreis Euskirchen. Die Werte liegen damit beinahe einen halben Prozentpunkt unter dem Vorjahreswert; die Zahl der Jungvögel ist etwa um ein Drittel niedriger.
Beringt wurden 207 Jungvögel und 43 Altvögel, die bei den Kontrollen in den Brutröhren angetroffen wurden. Bei diesen Kontrollen wurden auch 93 bereits beringte Altvögel festgestellt.
Untersuchungen im zeitigen Frühjahr deuteten schon an, dass die für das Rheinland lange Frost- und Schneeperiode des Winters 2008/2009 den Steinkäuzen hart zugesetzt hatte. Tatsächlich kam offenbar die Hälfte der älteren Weibchen ums Leben. Bei der Mehrzahl der Weibchen, die in diesem Jahr gebrütet haben, handelt es sich nämlich um vorjährige Vögel. Manche von ihnen stammen nicht wie in "normalen" Jahren aus dem Umland, sondern aus der aller nächsten Nachbarschaft.
Auch der bisher älteste im Kreis Euskirchen festgestellte Steinkauz, ein 13jähriges Weibchen, hat den Winter offenbar nicht überlebt. An seiner Stelle fanden Peter Müller und Rita Edelburg-Müller ein junges brütendes Weibchen. Die Brutzeit 2009 war gewissermaßen die Zeit einer neuen (unerfahrenen) Elterngeneration. Vielleicht ist auch das ein Grund für den verminderten Reproduktionserfolg.
An einer anderen Stelle fanden die Müllers ein brütendes Weibchen bei bester Gesundheit, das im Vorjahr von Wespen arg zugerichtet im Kreis Düren registriert worden war. Kauz und Wespen nisteten damals in derselben Röhre.
Die Gründe für die im Vergleich zum Vorjahr schlechten Ergebnisse sind vor allem auf den Mangel an Mäusen und den Witterungsverlauf zurückzuführen. Die Mäusepopulation war bereits im Verlauf der vorjährigen Brutzeit zusammengebrochen. Seitdem hat sie sich nicht erholt. Den langen mäusearmen Winter beendete ein explosionsartiger Frühlingsbeginn, der das Gras schneller wachsen ließ als es für Käuze gut ist. Im aufschießenden Gras fanden die Käuze bald keine Nahrung mehr.
Gerade da, wo die Wetterlage keine Heuernte zuließ, die Mahd oder das Weidevieh ausblieben, fielen die Bruten aus oder kümmerten die Jungen dahin. Im Kreis Euskirchen hatten 16 der 93 Paare erst gar nicht mit einer Brut begonnen, 24 Paare gaben die Brut schließlich auf. Darunter war auch ein Gelege mit sieben Eiern. An manchen Stellen war es schon der zweite Ausfall in Folge. Im Kreis Euskirchen schwankte der Brutbeginn wegen der schlechten Nahrungssituation um 54 Tage. In der Mehrzahl der Bruten lag der Brutbeginn zwischen dem 14. April und dem 16. Mai. Von fünf später begonnenen Bruten (die späteste am 07. Juni) war nur eine einzige mit zwei Jungen erfolgreich.
In manchen Bruthöhlen fanden sich tote und teils angefressene Jungvögel neben noch lebenden Jungen. Der Anblick für die Teams der EGE war vielerorts bitter. Selbst hudernde Steinkauzweibchen waren erheblich unterernährt, die Jungen oft für ihr Alter unzureichend entwickelt.
Bruten mit halbwegs normalem Verlauf waren auf Kleinvögel bis Drosselgröße als Nahrung angewiesen. In Nahrungsdepots fanden sich zwei Feldlerchen, eine Singdrossel und Federn von Rauchschwalben und Staren. Der Vogelfang dürfte für Steinkäuze aber eine nicht leichte Herausforderung sein. Auch 2009 zeigte sich, wie wichtig die Maus für den Kauz ist. Er hat sie zum Fressen gern. Sie ist ein Schlüsseltier der Kulturlandschaft. Am Ende der Brutsaison stellten Unbekannte einen Karton mit zwei jungen Steinkäuzen vor Klaus Frankenbergs Tür. Die Jungen wurden, nachdem sie eine ausreichende Fitness entwickelt hatten, in die Freiheit entlassen.
Die Zukunft der Steinkäuze in der Kölner Bucht ist unsicher. Immer wieder bedrohen die Bauplanungsabsichten der Städte und Gemeinden die Lebensräume der Käuze. "Beim Steinkauz" sollten die Kommunalpolitiker ein Einsehen und die Bebauung ein Ende haben.
Vorsicht Uhuwechsel - August 2009
Die EGE hat sich Anfang des Jahres in einem viel beachteten Aufsatz mit der Kollisionsgefahr von Uhus im Straßenverkehr befasst. Klicken Sie bitte hier, wenn Sie den Beitrag noch einmal lesen möchten (pdf-Datei, ca. 2,93 MB). Das Thema hat in der Juliausgabe der Zeitschrift "Natur und Recht" auch ein artenschutzrechtliches Echo gefunden. In einem Aufsatz nehmen die Rechtsanwälte Klaus Füßer und Marcus Lau ausdrücklich Bezug auf die Untersuchungsergebnisse der EGE.
Die Verfasser plädieren für eine abgestufte Handlungsverantwortung von Straßenbau-, Verkehrsbehörden und Verkehrsteilnehmern, um das Kollisionsrisiko beispielsweise von Uhus an Straßen zu vermindern. Adressat der individuenbezogenen Tötungsverbote des europäischen Artenschutzrechts sowie seiner innerstaatlichen Umsetzung in § 42 Abs. 1 des Bundesnaturschutzgesetzes sei nicht zuletzt der einzelne Verkehrsteilnehmer.
Die Autoren sehen dabei auch die Straßenverkehrsbehörden in der Pflicht, die zulässige Geschwindigkeit zu beschränken, partielle Fahrverbote (z. B. Lkw- oder Nachtfahrverbote) festzulegen und Gefahr- und Hinweiszeichen anzubringen. Zwar hält die Straßenverkehrsordnung, so die Verfasser des Aufsatzes, außer für Schalenwild, noch keine entsprechenden Gefahrenzeichen für Tiere bereit. Den Straßenverkehrsbehörden stünde aber hinsichtlich der reinen Hinweiszeichen ein Schilderfindungsrecht zu. Die EGE hat den Gedanken schon einmal mit einem Vorschlag (oben für Uhu, unten für Schleiereule) zu Gestalt verholfen.
Würden solche Schilder auf für Uhus gefährliche Streckenabschnitte hinweisen, müssten die Zeichen vom Verkehrsteilnehmer beachtet werden, ihn zu sorgfältigem Beobachten der Fahrbahnränder und angepasster Geschwindigkeit anhalten, um im Kollisionsfall in Bezug auf die artenschutzrechtlichen Tötungs- und Schädigungsverbote den strafrechtlich relevanten Vorwurf der Fahrlässigkeit oder des Vorsatzes vorzubeugen. Eine interessante Vorstellung, meint die EGE, wenngleich die Wirksamkeit bloßer Hinweiszeichen auch nicht überschätzt werden darf. In vielen Fällen, so auch die Autoren, müsse das Zeichen mit Geschwindigkeitsbeschränkungen gekoppelt werden.
Der Aufsatz von Füßer und Lau "Die systematische Verankerung des Artenschutzrechts im Ordnungsrecht" (Natur und Recht 2009, 31: 445-454) bereichert die Diskussion um einige interessante Aspekte. Allerdings dürfte den Uhus weniger mit einem neuen Verkehrsschild, sondern weit eher mit einer Verschonung der Uhulebensräume vor dem Ausbau vorhandener und dem Bau neuer Straßen gedient sein.
Seit der Veröffentlichung des Aufsatzes der EGE über den Tod von Uhus an Straßen im Februar 2009 sind der EGE neue Kollisionsfälle bekannt geworden. In einem der Fälle kam ein Uhu an derselben Stelle ums Leben, wo schon ein Jahr zuvor ein Uhu nach einer Kollision mit einem Kraftfahrzeug tödlich verunglückte.
Uhu-Brutsaison 2009 in der Eifel - August 2009
Für die Uhus in der Eifel war die diesjährige Brutsaison ungewöhnlich schlecht. Es brüteten nämlich nur 56 Paare: Das ist weniger als die Hälfte der Brutpaare des Vorjahres (113). Gründe des Einbruchs dürften der Witterungsverlauf Anfang des Jahres und der Mangel an Mäusen sein. Die Mäusepopulation war bereits Anfang 2008 zusammengebrochen und hat sich seitdem nicht erholt.
Mäuse spielen zwar für die Ernährung von Uhus - auch die der Jungen - keine große Rolle. Die Uhumännchen werben aber zu Beginn der Brutzeit mit Aufmerksamkeiten in Gestalt erbeuteter Mäuse um die Gunst der Partnerin. An diesen freundlichen Gesten könnte es mangels Mäusen dieses Jahr gefehlt haben. Die kleinen Geschenke steuern möglicherweise die Familienplanung bei Uhus. Das dürfte auch erklären, warum es diesmal zu keiner Brut an dem Felsen in der Eifel kam, an dem der Südwestfunk und die EGE zuvor - wie 2008 - alles für eine Übertragung des Brutgeschehens und der Jungenaufzucht via Webcam eingerichtet und bis Ende April auf einen Brutbeginn gehofft hatten.
Jedenfalls war die Zahl der Uhubruten in der Eifel in diesem Jahr so niedrig wie seit der erfolgreichen Wiederbesiedlung der Eifel nicht mehr. Immerhin waren aber neben den 56 brütenden Uhupaaren Uhus auch in weiteren 61 Gebieten der Eifel präsent, gleichwohl nicht brütend.
Auch die durchschnittliche Jungenzahl der 44 erfolgreich brütenden Paare war mit 1,86 in diesem Jahr ungewöhnlich niedrig. In den Vorjahren lag sie zwischen 2,03 und 2,46. Insgesamt kamen 82 junge Uhus zur Welt (im Vorjahr 217) 14 Paare hatten nur ein Junges, 22 Paare zwei und acht Paare drei Junge. Vierergelege gab es in der Eifel in diesem Jahr nicht. Zu Beginn der Nestlingszeit gab es in der Eifel zudem eine Schlechtwetterphase mit Nahrungsengpässen, so dass viele der jungen Uhus einen schwierigen Start ins Leben hatten.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Fortpflanzungserfolg der Uhus auch natürlicherweise stark schwanken kann und es darauf ankommt, dass solche Einbrüche in den Folgejahren auch wieder wettgemacht werden können. Umso weniger kann akzeptiert werden, dass auch in diesem Jahr wieder eine Reihe von Bruten aufgrund anthropogener Störungen aufgegeben wurde. Der EGE und den Uhus bleibt nun die Hoffnung auf eine erfolgreichere Brutsaison 2010.
81 junge Eifeluhus der Brutsaison 2009 wurden zu wissenschaftlichen Zwecken mit Ringen der Vogelwarten Helgoland und Radolfzell gekennzeichnet. Für die Fortsetzung des seit mehr als 25 Jahren in der Eifel durchgeführten Uhumonitorings legten die Mitarbeiter der EGE auch in diesem Jahr mehr als 12.000 Kilometer zurück und boten 800 Stunden Arbeit im Gelände auf. Wenn Sie eine Möglichkeit sehen, diese und andere Initiativen der EGE zu fördern, tun Sie es bitte - zum Beispiel in Form einer Patenschaft in Höhe von 100 Euro für einen der jungen Uhus dieses Jahres.
Windenergieanlagen und Wald - August 2009
Der Wald ist Deutschlands grünes Drittel. Er ist trotz aller Einflussnahme der Forstwirtschaft eine letzte Bastion der Natur. Waren Windenergieanlagen im Wald bisher Ausnahmen, drängt die Windenergiewirtschaft mit der Verknappung lukrativer Anlagenstandorte zunehmend in den Wald. Seitdem die Anlagen himmelstürmende Höhen erreichen, können sie auch im Wald wirtschaftlich betrieben werden. Für die Einsparung von Kohlendioxied und den Geldsegen der Grundeigentümer bedrängt den deutschen Wald ein neues Vermarktungsinteresse. Die EGE wendet sich gegen Windfarmen im Wald - der Eulen und der Menschen wegen. 10 Gründe warum der Wald vor Windenergieanlagen geschützt werden sollte. Zu dieser Stellungnahme der EGE gelangen Sie hier (pdf-Datei, ca. 80 KB).
Die Sendung mit der Maus - Juli 2009
Im Leben der Eulen dreht sich alles um die Maus, ausnahmsweise auch um "Die Sendung mit der Maus". Am Sonntag, dem 26. Juli 2009 in der Zeit von 11.30 bis 12 Uhr ist es jedenfalls so. Hauptdarsteller des unterhaltsamen wie aufschlussreichen kindgerechten Wissensmagazins mit Kultstatus im Ersten Fernsehprogramm sowie im KiKa sind dann neben der Maus Uhus und ein bisschen auch die Menschen, denen die Wiederansiedlung und der Schutz der Uhus in Deutschland zu verdanken ist. Das Kamerateam der "Maus" hat der Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V. für diese Sendung buchstäblich über die Schulter geschaut. Die Sendung mit der Maus ist keineswegs nur eine Sendung für Kinder. Das Durchschnittsalter der Zuschauer liegt bei 38 Jahren. Sie dürfen also getrost zuschauen. Wir wünschen Ihnen, Kindern und Enkelkindern gute Unterhaltung mit der Maus, dem Elefanten und dem Uhu.
Felix Austria - Juli 2009
Wer in diesem Sommer ins europäische Ausland reisen und eine Ansichtskarte mit einer Eulenbriefmarke versenden möchte, mag vielleicht nach Österreich fahren. An den Wolfgangsee oder ins Waldviertel, in den Wienerwald oder ins Burgenland. Auf das bereits im April 2009 erschienene Postwertzeichen (im Bild) der Österreichischen Post AG von der Rolle machte Uhupatin Petra Zoglowek aus Hannover die EGE aufmerksam. Die EGE wünscht allen Besuchern der Website schöne Ferien!
Uhumutter und Jungvögel wohlauf - Juni 2009
Die Augenverletzung, die sich das Uhuweibchen Mitte Juni an einer Schnur an einem Fischteich bei Mayen zugezogen hatte, ist verheilt. Jetzt, vierzehn Tage nach dem Vorfall, konnte das Weibchen zusammen mit seinen beiden - inzwischen stattlichen - jungen Uhus wie erhofft in den Steinbruch zurückgebracht werden. Dort hat das Weibchen seine Mutterrolle schon wieder aufgenommen und versorgt es die Jungen wie zuvor. Dabei kann sie - noch etwas geschwächt - mit menschlicher Unterstützung rechnen. Der Betriebsleiter des Steinbruchs unterstützt sie vorübergehend mit ausgelegten Ratten.
EGE: Keine Privilegien für die Bahn! - Juni 2009
Am 19. Juni entscheidet der Deutsche Bundestag über ein neues Bundesnaturschutzgesetz. Der Gesetzentwurf hält an den Bestimmungen des bisherigen § 53 "Vogelschutz an Energiefreileitungen" fest. Danach bleibt es bei der Umrüstungspflicht der Netzbetreiber bis 2012. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 15. Mai 2008 vernünftigerweise eine Ausdehnung der Bestimmungen auf die Mittelspannungsmasten der Eisenbahnen gefordert. Neue Anlagen der Bahn müssten ab sofort und die alten gefährlichen Masten nach einer zehjährigen Umrüstungsfrist bis zum 31.12.2019 vogelsicher sein.
Die Bundesregierung hat am 29. Mai 2009 der Forderung des Bundesrates nur für neu zu errichtende Masten und technische Bauteile von Oberleitungsanlagen zugestimmt, lehnt die Nachrüstungspflicht für Altanlagen der Bahn jedoch ab. Die EGE hat die Haltung der Bundesregierung kritisiert und sich in einem Eilschreiben an die Fraktionen des Deutschen Bundestages gewandt. Auch die Bahn müsse zur Entschärfung der gefährlichen Masten endlich verpflichtet werden.
Zurück ins Leben - Juni 2009
Die Steinkauzbrutsaison 2009 verläuft eher betrüblich. Mäuse sind überaus knapp. Die Ernährungslage der jungen Steinkäuze ist zudem prekär, wo das Grünland weder beweidet noch gemäht ist. Das Gras steht dort für eine erfolgreiche Jagd auf Mäuse und andere kleine Tiere einfach zu hoch. Peter Josef Müller und Rita Edelburg-Müller treffen deshalb in der Kölner Bucht in diesem Jahr häufiger als in den Vorjahren auf schlecht versorgte Jungvögel und solche, die sich in der Not über die Schwächsten hermachen. Vier bereits halbtote Steinkäuze haben die Müllers vorübergehend an sich genommen, versorgt und ins Leben zurückgeholt (im Bild). Schlechte Nachrichten erreichen die EGE auch aus anderen Gebieten Deutschlands.
Glück im Unglück - Juni 2009
Uhus sind vielen Gefahren ausgesetzt. Dazu zählen auch Drähte und Schnüre, mit denen Fischwirte Fischteiche überspannen, um Reiher und Kormorane vom Fischbesatz fernzuhalten. In der Nähe von Mayen in Rheinland-Pfalz hat sich in der ersten Juniwoche ein Uhu in einer solchen Schnur verfangen. Der Vogel zog sich eine Augenverletzung zu, konnte aber dank menschlicher Hilfe befreit und in eine Tierklinik gebracht werden. Nach erfolgreicher Operation befindet sich der Uhu jetzt in der Wildvogelpflegestation Kirchwald. Der Uhu war 2003 im Saarland als Jungvogel beringt worden.
Der verletzt aufgefundene Vogel erwies sich als Weibchen. Deshalb war zu befürchten, dass irgendwo im Umkreis des Unglücksortes junge Uhus auf die Heimkehr der Mutter warteten. Die EGE fand sie tatsächlich nach einer aufwändigen Suche: zwei hungernde und an Flüssigkeitsmangel leidende Jungvögel einige Kilometer vom Unglücksort entfernt.
Stefan Brücher von der EGE hat die jungen Uhus geborgen (im Bild) und auch sie in die Wildvogelpflegestation gebracht. Wenn die Mutter als geheilt entlassen werden kann, wird Stefan Brücher sie und die beiden Jungen an den Nestplatz zurückbringen.
Drähte in der Landschaft werden Uhus und anderen Eulen immer wieder zum Verhängnis. An Drähten ziehen sie sich schwere, oft tödliche Verletzungen zu. In den seltensten Fällen geht die Sache – wie hoffentlich diesmal – glimpflich aus. Verluste von Eulen, die Junge zu versorgen haben, sind besonders schwerwiegend, weil ein Brutpartner allein die Jungen kaum ausreichend versorgen kann.
Rettungsaktionen wie diese kosten der EGE viel Zeit und Geld. Bitte unterstützen Sie die EGE mit Ihrer Spende auch deswegen, damit solche Rettungsaktionen möglich sind.
Eulen-Rundblick Nr. 59/2009 erschienen - Mai 2009
Die neue Ausgabe des Eulen-Rundblicks ist da. Die Beiträge des 80 Seiten umfassenden Heftes enthalten u. a. die Beiträge der 24. Jahrestagung der AG Eulen 2008 in Freiburg/Breisgau, Beiträge aus der Erforschung der europäischen Eulenarten, Literaturbesprechungen, aktuelle Nachrichten aus der Deutschen Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Eulen mit einer Vorankündigung ihrer 25. Jahrestagung, die vom 30.10.-01.11.2009 in Sebnitz/Sächsische Schweiz stattfindet.
Der Eulen-Rundblick erscheint einmal jährlich. Er enthält Originalbeiträge, Fachberichte und Informationen über Biologie und Schutz der Eulen. Das Jahresabonnement kostet 10 Euro einschließlich Porto und Versandkosten. Bestellungen richten Sie bitte an Herrn Klaus Hillerich, Röntgenstr. 7, 64823 Groß-Umstadt, klaus.hillerich@t-online.de. Der Eulen-Rundblick ist keine Zeitschrift der EGE, sondern die Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft zum Schutz bedrohter Eulen (AG Eulen).
Der Himmel über Spiekeroog - Mai 2009
Um die Natur ist es in Deutschland selbst in Nationalparks nicht durchweg gut bestellt. Fremdenverkehrswirtschaft, Kommunal- und Landespolitiker missverstehen Nationalparks vielerorts als grüne Kulisse für Freizeitevents, als Spaßfaktor und Tourismusmagnet. Im internationalen Vergleich finden sich Deutschlands Nationalparks deshalb zumeist abgeschlagen auf den hinteren Plätzen. Der Nationalpark "Niedersächsisches Wattenmeer" ist in diesem Zusammenhang keine Ausnahme. Erfreulicherweise gibt es darin punktuell aber auch das, was Nationalparks auszeichnen und in ihnen kompromisslos streng geschützt sein sollte: ungestörte Natur. Dafür steht die Begegnung von Sumpfohreule und Kornweihe am abendlichen Himmel über der ostfriesischen Insel Spiekeroog. Das seltene Zusammentreffen der beiden Seltenheiten hat Eberhard Giese festgehalten. Beide Arten brüten in den feuchten Dünentälern, Schilffeldern und Salzwiesen der Insel. Spiekeroog ist Teil des Nationalparks, der nicht überall so ungestört ist.
Steinkauzbestand vermutlich wieder rückläufig - Mai 2009
Der letzte Winter war streng; er hat den Steinkauzbestand in Deutschland vermutlich hart getroffen. Genaueres lässt sich zwar erst im Verlaufe der Brutzeit 2009 sagen, aber die EGE hat in den letzten Wochen Steinkauzhabitate in der Kölner Bucht auf die Anwesenheit von möglichen Brutpaaren hin untersucht. Danach könnten etwa zehn Prozent der Habitate verwaist sein. Im Kreis Euskirchen fanden sich nämlich nur in etwa 80 der vorjährig besetzten 91 Habitate Käuze. So sind die Aussichten auf die Steinkauzbrutsaison getrübt. Die EGE rechnet nach Jahren der Bestandserholung mit einem Rückgang. Unter den verwaisten Habitaten sind auch solche, die nach menschlichem Ermessen aufgrund ihrer sehr guten Habitatstrukturen von Steinkäuzen begehrt und rasch wieder besiedelt sein sollten. Nur zwei Habitate scheinen erstmals oder nach vielen Jahren wieder besiedelt zu sein.
Der Winter scheint auch den Altersaufbau der Population gründlich verändert zu haben: Peter Josef Müller und Rita Edelburg-Müller, welche das Steinkauzprojekt der EGE im nordrhein-westfälischen Kreis Euskirchen betreuen, fanden bei den Kontrollen in 27 Brutröhren vorjährig erfolgreicher Paare 45 Steinkäuze. Von den 45 Käuzen waren 26 beringt. 12 der beringten Vögel waren Junge des letzten Jahres: Sofern der Anteil 2008 geborener Käuze unter den unberingten Steinkäuzen ähnlich hoch sein sollte, wäre nahezu jeder zweite ältere Kauz durch einen vorjährigen Kauz ersetzt worden. Eigentlich hatten die Müllers ganz im Gegenteil einen hohen Anteil lebenskluger Käuze in den Röhren erwartet. Es hat aber den Anschein, dass dem Winter gerade die älteren Käuze zum Opfer gefallen sind.
Im letzten Jahr hatten die Müllers im Kreis Euskirchen 197 junge Steinkäuze beringt. Ein Teil davon dürfte in die Nachbarkreise abgewandert sein, so wie umgekehrt aus anderen Teilen der Kölner Bucht auch Käuze zugewandert sind (so nachweislich zwei aus dem Kreis Düren). Die Zuwanderung würde die hohe Zahl der gefundenen unberingten Käuze erklären, denn im Kreis Euskirchen wird (anders als in den Nachbarkreisen) nahezu der gesamte Steinkauznachwuchs seit vielen Jahren beringt.
Randnotiz - Mai 2009
Vor einigen Tagen war ein Filmteam wegen Aufnahmen für einen Fernsehbeitrag im Kinderprogramm mit der EGE in Uhu-Lebensräumen unterwegs. Am helllichten Tage. Der Aufnahmeleiter erkundigte sich, ob Uhus auch am Tage jagen. Nein, sagte Stefan Brücher von der EGE. Das habe er in den vielen Jahren noch nicht erlebt. Im selben Augenblick war ein Quietschen aus dem Grund des Steinbruchs zu hören. Und einen Augenblick später das Uhumännchen zu sehen, das mit der frisch geschlagenen Beute - vielleicht einem Kaninchen oder einem jungen Fuchs - beinahe demonstrativ zu den Jungen im Nest flog. Eine Art Vorführeffekt.
Die ersten Uhus beringt - Mai 2009
Während in diesem Jahr Uhubruten vielerorts auszubleiben scheinen, hat die EGE aber doch auch schon den ersten Uhunachwuchs der diesjährigen Brutzeit zu wissenschaftlichen Zwecken mit Ringen der Vogelwarte Helgoland versehen. Die ersten sind vier junge Uhus einer einzigen Brut aus dem deutsch-niederländischen Grenzgebiet im Kreis Heinsberg. Die Jungen wurden am 27. April im Alter zwischen 25 und 29 Tagen beringt. Sie sind gut ernährt.
Im Nest lagen als Nahrungsvorrat zwei halbe Fuchswelpen. Die Beringung unterstützten (v. l. n. r.) Bernd Bäumer sowie die Mitarbeiter der unteren Landschaftsbehörde des Kreises Heinsberg Lars Delling und Dr. Rainer Brüss. In manchen Jahren brütet das Uhupaar nicht minder geschützt einige Meter entfernt jenseits der grünen Grenze auf dem Staatsgebiet des Königreiches der Niederlande.
Acht von dreizehn - April 2009
Einem Wunsch vieler Freunde der EGE entsprechend gibt es die Bilder von acht der dreizehn europäischen Eulenarten nun als Briefaufkleber. Die Aufkleber haben einen Durchmesser von 4 cm. Die Zeichnungen stammen von Michael Papenberg. Sie zeigen Schleiereule, Waldohreule, Uhu, Sumpfohreule, Raufuß-, Stein-, Wald- und Sperlingskauz. Auf der Rückseite der Aufkleber findet sich der Leitspruch der EGE: Eulen brauchen mehr als den Schutz der Dunkelheit. Die Briefaufkleber sind eine schöne Weise, für den Schutz der Eulen zu werben. 10 Bogen mit dem kompletten Motivsatz sendet Ihnen die EGE gegen Einsendung einer Spende in Höhe von 5,50 in Briefmarken gerne zu. Bitte richten Sie Ihre Bestellung an die Geschäftsstelle der EGE, Breitestr. 6, D-53902 Bad Münstereifel.
Eulen & Käuze - April 2009
Den Eulen der Welt ist eine sehenswerte Sonderausstellung des Naturkundemuseums in Erfurt gewidmet. Eröffnet wurde sie am 07. April; sie dauert noch bis zum 30. August 2009. Geöffnet ist das Museum dienstags bis sonntags von 10 - 18 Uhr. Die Ausstellung zum 200. Geburtstag des großen Naturforschers Charles Darwin gibt einen Einblick in die Artenfülle und die Strategien der Eulen, die dank ihrer Sinnesleistung und anatomischer Anpassungen an das Leben in der Dunkelheit im Laufe der Evolutionsgeschichte alle Klimazonen und die unterschiedlichsten Lebensräume erobert haben.
Teil der Ausstellung sind 43 großformatige und bemerkenswert schöne Eulenfotografien von Dr. Franz und Dr. Franz Christoph Robiller. Die Aufnahmen zeigen zahlreiche europäische Eulenarten in ihren natürlichen Lebensräumen.
Steinkäuze als Lockvögel - April 2009
Während die Zugvögel aus dem Süden zurückkehren, steht im italienischen Parlament eine Jagdrechtsnovelle auf der Tagesordnung. Das war in den letzten Jahren mehrfach der Fall, doch jetzt wird es wirklich ernst. Die neue Berlusconi-Regierung hat sich vorgenommen, ihren jagenden Anhängern ein großzügiges Wahlgeschenk zu machen. Der Gesetzentwurf enthält eine Vielzahl von Lockerungen der Vorschriften für die Jagd auf wildlebende Vogelarten. Es sollen beispielsweise schon 16jährige jagen dürfen, Schutzgebiete verkleinert, die Jagdzeiten in der Abenddämmerung um eine halbe Stunde verlängert, die Liste der jagdbaren Arten ausgeweitet werden. Zudem sollen Steinkäuze als Lockvögel für die Jagd auf Singvögel verwendet werden dürfen. Steinkäuze ziehen wie alle Eulen andere Vögel auf sich, die so vor die Schusswaffen oder ins Netz der italienischen Jäger gelangen sollen.
Das Komitee gegen Vogelmord e. V. hat eine an die italienische Regierung gerichtete Protestaktion vorbereitet, der sich jeder Vogelschützer anschließen sollte. Wenn Sie Einzelheiten erfahren und gegenüber der Berlusconi-Regierung für den Schutz der Vögel eintreten möchten, klicken Sie bitte hier. Bitte helfen Sie, Europas Vögel zu schützen und Steinkäuzen ein unwürdiges und quälendes Dasein als Lockvogel zu ersparen. Ein Protestschreiben hat auch die EGE an den Präsidenten und Vizepräsidenten der Umweltkommission des Senats sowie an den Fraktionschef der Regierungspartei in Rom gerichtet.
Oh Du schöner Westerwald? - März 2009
Im Westerwald stehen Tausende nicht ausreichend isolierte Strommasten, an denen jedes Jahr zahlreiche seltene Vögel ums Leben kommen. Trotz eindeutiger gesetzlicher Vorgaben und Fristen hat der für die Region zuständige Netzbetreiber Süwag, eine Tochter der RWE, offenbar keine großen Anstrengungen zum "Entschärfen" der Leitungen unternommen. Jüngstes Opfer ist ein einjähriges Uhu-Weibchen, das Anfang des Jahres unter einem Strommast bei Bad Hönningen (Kreis Neuwied) gefunden wurde. Das Tier starb, weil es spannungsführende Teile der Konstruktion berührte und dadurch einen Erdschluss verursachte.
So wie dem Uhu aus Bad Hönningen geht es zahlreichen Großvögeln, die sich Mittelspannungsmasten im Westerwald als Sitzwarte aussuchen. Die Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen (EGE) und das Bonner Komitee gegen den Vogelmord haben deshalb in den letzten Monaten auf einer 144 km2 großen Fläche in den Kreisen Neuwied und Altenkirchen alle Mittelspannungsleitungen kontrolliert. Das Ergebnis ist alarmierend:
Von 802 überprüften Masten erwiesen sich 616 (76,8 Prozent) als hochgefährlich für Vögel. Rechnet man diese Zahl auf den gesamten Westerwald hoch, muss dort mit etwa 13.000 unzureichend isolierten Masten gerechnet werden. Auf ein Revier eines Uhupaares kommen damit statistisch gesehen 54, auf das Revier eines Schwarzstorches sogar mehr als 300 gefährliche Masten.
Stefan Brücher, der Vorsitzende der EGE: "Wir haben uns den Westerwald für unsere Stichprobe deshalb ausgesucht, weil wir uns nicht erklären konnten, warum hier bei ansonsten guten Lebensbedingungen kaum Uhus brüten. Jetzt haben wir eine plausible Erklärung". Wie viele Tiere jedes Jahr tatsächlich sterben, ist nur schwer zu ermitteln. Die meisten Stromopfer werden innerhalb weniger Stunden vom Fuchs und anderen Beutegreifern weggeräumt. Neben der Uhupopulation sind auch die Bestände anderer bedrohter Arten wie Rotmilan und Schwarzstorch durch die unsicheren Stromleitungen gefährdet.
Beim Stromtod von Vögeln auf Energiefreileitungen handelt es sich um ein bundesweites Problem. Die Bundesregierung hat deshalb im Jahr 2002 die Errichtung gefährlicher Masttypen verboten und die Stromversorger verpflichtet, bis zum Jahr 2012 alle gefährlichen Masten "vogelfreundlich" umzurüsten. Doch der für die Kreise Neuwied und Altenkirchen zuständige Netzbetreiber Süwag hat diese Frist bisher offensichtlich kaum genutzt. "Eine fristgerechte und vollständige Entschärfung in der verbleibenden Zeit ist sehr unrealistisch", meint Stefan Brücher.
Mit den Ergebnissen hat die EGE die Landesregierung in Rheinland-Pfalz konfrontiert. Zwar ist die gesetzlich geschuldete Umrüstung der Masten Sache der Netzbetreiber. Die Länderregierungen haben aber darüber zu wachen und darauf hinzuwirken, dass die Vorschriften des Naturschutzrechts eingehalten werden. Die Länderumweltminister müssen sich der Sache endlich annehmen und die Netzbetreiber zum Handeln bewegen. Die Mängel sind keineswegs auf den Westerwald beschränkt, sondern Stichproben in anderen Regionen dürften ähnliche Ergebnisse liefern.
Die staatlichen Stellen haben der Sache zu lange zu wenig Bedeutung beigemessen. Darauf wies die EGE auch kürzlich bei einer Tagung zum Schutz der Wanderfalken hin. Klicken Sie bitte hier (pdf-Datei, ca. 56,0 KB), wenn Sie den Beitrag "Gefährliche Mittelspannungsmasten - Aktuelle Aspekte eines alten Problems" lesen möchten.
Kraftwerke besser als Klettersport - März 2009
Besorgt zeigen sich die Wanderfalkenschützer in Nordrhein-Westfalen. Zwar brüten erfreulicherweise wieder mehr als 100 Paare zwischen Rhein und Weser, die meisten davon allerdings an Kraftwerken und auf Industriebauten. Dort genießen Wanderfalken offensichtlich mehr Schutz als in ihren natürlichen Lebensräumen: den Felsen. Dort brüteten nämlich im letzten Jahr nur sieben Paare. Dafür machen die Wanderfalkenschützer auch Klettersportler verantwortlich
Praktisch überall an Felsen und in Steinbrüchen mit zum Klettern geeigneten Felsen gebe es aktuell Probleme mit dem Klettersport. Selbst dort, wo in langwierigen und komplizierten Verhandlungen Felsen zugunsten der Natur für den Klettersport gesperrt wurden, erhöhe die Klettersportlobby den Druck auf Politik und Verwaltung, auch solche Felsen wieder zum Klettern freizugeben. Von einem "naturverträglichen Klettern" könne nirgends die Rede sein. Einzig die seltenen Mauereidechsen (im Bild) kletterten in den Felsen, ohne sie zu ruinieren und die fragile Lebensgemeinschaft der Felsbewohner zu zerstören. Bei der Tagung der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz in Nordrhein-Westfalen am 08. März 2009 in Recklinghausen forderten Referenten und Teilnehmer, Brutplätze von Uhus und Wanderfalken müssten ganzjährig für den Klettersport gesperrt werden. Felsen dürften nicht den Interessen einer rücksichtslosen Spaßgesellschaft geopfert werden. Die EGE sieht es genauso.
Windenergieanlagen und Eulen - März 2009
Trotz aller Wissenslücken stehen die negativen Auswirkungen von Windenergieanlagen auf bestimmte Brut-, Gastvogel- und Fledermausarten und mehr noch Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft außer Frage. Diese Auswirkungen sind mindestens ebenso belegt wie die Gefährdung des Klimas durch Kohlendioxid oder der Beitrag der Windenergie zum Klimaschutz. Deshalb erfordert der Ausbau der Windenergie, wie die Nutzung aller anderen Energiequellen und jede Landnutzung, die volle Integration der Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Dies verlangt u. a. den Schutz der Gebiete, die nach nachvollziehbaren Kriterien eine besondere Bedeutung für Naturschutz und Landschaftspflege haben. Dazu zählen auch Lebensräume einheimischer Eulenarten.
In Deutschland stehen mehr als 20.000 Windenergieanlagen. Jahr für Jahr kommen nahezu 1.000 hinzu. Ein Ende des Ausbaus der Windenergiewirtschaft ist nicht in Sicht. Für alle Eulenarten besteht ein generelles Risiko, an Windenergieanlagen zu verunglücken. Das gilt beispielsweise für Uhus.
Fast nirgends werden die Verluste von Vögeln an Windenergieanlagen systematisch erfasst. Die Statistik beschränkt sich auf Zufallsfunde. Nur hin und wieder werden tote Uhus im Getreide oder hohen Gras unter den Anlagen gefunden - in Deutschland bisher nur oder immerhin acht. Es schaut keiner nach, nur der Fuchs. Hinzu kommen weitere Funde von Uhus, die verletzt unter Windenergieanlagen aufgefunden wurden und solche, bei denen die Todesursache mit Wahrscheinlichkeit, aber nicht zweifelsfrei der Kollision mit Windenergieanlagen zuzurechnen ist.
Seit Jahren registriert die EGE in Gebieten, in denen Windenergieanlagen errichtet wurden, die Aufgabe von Uhubruten, ohne dass sich der negative Einfluss der Anlagen beweisen ließe. Zugleich sind dort andere plausible Gründe für den Abbruch nicht erkennbar. Die Geräuschemissionen der Windenergieanlagen könnten es zwar den Uhus schwer machen, Beutetieren zu orten und insoweit die Nutzbarkeit der Nahrungshabitate verringern. Dies bedeutet aber nicht notwendigerweise, dass die Uhus Gebiete mit Windenergieanlagen meiden. Wahrscheinlicher ist, dass die Uhus in diesen Gebieten einem hohen Risiko ausgesetzt sind, an den Anlagen zu verunglücken und tatsächlich auf diese Weise sehr viel mehr Uhus ums Leben kommen, als offiziell festgestellt wird.
Die EGE ist eine kleine Naturschutzorganisation; sie kann sich nicht in alle einzelnen Planungs- oder Zulassungsverfahren einbringen, auch nicht in alle solche, die mit möglicherweise schwerwiegenden Beeinträchtigungen einheimischer Eulen und ihrer Lebensräumen verbunden sind.
In diesen Fällen ist es die Aufgabe der an den Planungs- und Zulassungsverfahren beteiligten Naturschutzbehörden, auf die Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege hinzuwirken. Dazu zählt auch der Schutz von Lebensräumen einheimischer Eulenarten vor einer windenergiewirtschaftlichen Inanspruchnahme.
Den Naturschutzbehörden stehen dabei die naturschutzfachlichen Empfehlungen zur Verfügung, die hierzu von berufener Seite erarbeitet worden sind. Hierzu zählen im Hinblick auf den Vogelschutz etwa die von der Länder-Arbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten in Deutschland veröffentlichten "Abstandsregelungen für Windenergieanlagen zu bedeutenden Vogellebensräumen sowie Brutplätzen ausgewählter Vogelarten" (erschienen in den vom Deutschen Rat für Vogelschutz herausgegebenen Berichten zum Vogelschutz Heft 44, 2007: 151-153). Diese Abstandsregelungen sind allerdings nur bedingt ausreichend.
Die EGE empfiehlt für die Planung und Zulassung von Windenergieanlagen weitergehende Anforderungen zu beachten, nämlich folgende Abstände nicht zu unterschreiten:
- zum Schutz von Uhu und Sumpfohreule einen Abstand von 3.000 m zu den Brutplätzen sowie das Freihalten der Nahrungshabitate in einem Radius von 6.000 m um die Brutplätze
- zum Schutz von Wald- und Sumpfohreule einen Abstand von 1.000 m zu den traditionellen Überwinterungsplätzen
- zum Schutz von Schleiereule, Steinkauz und Waldohreule einen Abstand von 1.000 zu Brutplätzen
Wald sollte zum Schutz der Wald bewohnenden Eulenarten Wald-, Rauhfuß- und Sperlingskauz generell von Windenergieanlagen freigehalten werden.
Die Beachtung dieser Anforderungen sollte auch von der Windenergiewirtschaft selbst erwartet werden können, denn kein anderer Teil der Energiewirtschaft stellt nach außen hin seine Verantwortung für die Umwelt so sehr heraus und möchte seine Interessen mit dieser Verantwortung legitimiert sehen wie die Windenergiewirtschaft.
Uhubrutplatz Online - Februar 2009
Erinnern Sie sich? Im letzten Jahr hatten EGE und SWR-Fernsehen eine Kamera an einem Uhubrutplatz in den Felsen der Eifel eingerichtet. Die Kamera hatte von März bis Juni rund um die Uhr Bilder vom brütenden Uhuweibchen "Lotte" und später von der Aufzucht der drei jungen Uhus gesendet. Die für die Uhus gänzlich stressfreien Übertragungen vom Brutplatz fanden ein bemerkenswert großes Zuschauerecho. Mehr als 132.000 Besuche registrierte der SWR.
Ob die Uhus sich auch in diesem Jahr zur Brut einfinden und Einblicke in das Brutgeschehen gewähren? Ob gar Lotte es wieder ist, die hier brütet und Junge aufzieht? Auf spannende Bilder vom Brutplatz wilder Uhus wartet die Webcam jedenfalls auch 2009. Wegen der anhaltend kalten Witterung scheint sich der Brutbeginn in diesem Jahr zu verzögern. Trotzdem: Es dürfte sich bald lohnen, ab und zu die aktuellen Bilder der Webcam unter http://webcam.pixtura.de/SWR_UHU/ abzurufen.
Projekt "Uhu" - Februar 2009
Einen Ansehensschaden hat nicht nur der deutsche Papst, sondern auch die Deutsche Bahn. Der Papst seit Kurzem, die Bahn seit Langem und jüngst wegen der Vorgänge um die massenhafte Überprüfung der Daten der Unternehmensmitarbeiter. Die Vorgänge könnten, so titelte vor wenigen Tagen das Handelsblatt, zum Watergate für Bahnchef Hartmut Mehdorn werden.
Bemerkenswert ist die Affäre aber noch in einer anderen Hinsicht: Seit Jahren halten Vogelschützer der Konzernleitung vor, zu wenig zum Schutz seltener Vogelarten zu unternehmen. An den Bahnstrommasten kommt es nämlich immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen, weil viele der Masten nicht hinreichend vogelsicher sind. An den Masten verunglücken in hoher Zahl auch Uhus. Die Bahn nimmt es gelassen. Eine gewisse Vorliebe für den Uhu hat sie trotzdem bewiesen:
Projekt "Uhu" war - wie jetzt jeder weiß - der Deckname für den geheimen Datenabgleich bei der Bahn, von dem immer mehr Gefieder sträubende Details an die Öffentlichkeit geraten. Die Sache wird den Verantwortlichen wohl noch eine zeitlang wie der gleichnamige Klebstoff an den Fingern haften. Schade nur, dass so viel Aufmerksamkeit dem Uhu als Bahnopfer sonst nicht zu teil wird. Die EGE empfiehlt der Bahn ein Uhu-Projekt ganz anderer Art, nämlich die systematische Entschärfung ihrer Bahnstrommasten.
Von Uhus und Autos - Februar 2009
Uhuverluste an Straßen sind keine singulären Ausnahmeereignisse. Die EGE hat die Fundumstände von mehr als 400 in Deutschland auf Straßen ums Leben gekommenen Uhus untersucht. Für die Eifel, in der im Durchschnitt der letzten zehn Jahre etwa fünf Kollisionsopfer je Jahr bekannt wurden (im letzten Jahr sogar zehn!), rechnet die EGE mit zehnfach höheren Verlusten an Straßen. Verluste in dieser Größenordnung können weder für die Population noch naturschutzrechtlich gesehen als unerheblich qualifiziert werden.
Vom Aus- und Neubau von Straßen im Nahbereich von Uhubrutplätzen sowie innerhalb der Nahrungshabitate sollte unbedingt abgesehen werden. Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 70 km/h schließen Opfer nicht aus. Erforderlich wären Beschränkungen auf 50, besser 40 km/h. Solche Beschränkungen sind aber allenfalls im Nahbereich der Brutplätze an Straßen mit untergeordneter Bedeutung durchsetzbar.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind gerade in Heft 2/2009 der Zeitschrift "Naturschutz und Landschaftsplanung" (Seite 41-46) erschienen. Klicken Sie bitte hier (pdf-Datei, ca. 2,93 MB), wenn Sie den Beitrag lesen möchten. Wir veröffentlichen den Beitrag an dieser Stelle mit freundlicher Genehmigung der Schriftleitung und des Ulmer Verlags. Der Beitrag wendet sich insbesondere an die staatlichen Vogelschutzwarten, Naturschutz- und Straßenbaubehörden sowie deren Gutachterbüros.
Ausgezeichnet - Januar 2009
Im November 2008 hat die EGE an dieser Stelle über den Schutz der Dohlen, Fledermäuse, Schleiereulen und anderer Kirchenbewohner im thüringischen Brahmenau-Groitschen berichtet. Teil der Bemühungen ist eine Lehrtafel, die sich als Appell an Kirchengemeinden versteht, damit das Bekenntnis zur Bewahrung der Schöpfung keine Leerformel bleibt. Nachzutragen ist heute, dass diese Initiative mit dem Umweltpreis des Kreises Greiz ausgezeichnet wurde.
Die EGE sagt der Vorsitzenden der Initiative, Frau Dr. Christiane Schopplich, herzlichen Glückwunsch!
Käuze, Kälte und Konsequenzen - Januar 2009
Der Winter verhält sich heuer politisch unkorrekt. Er ist einfach da und das mit strengem Frost und Schnee bis in die Niederungen. Mit jedem weiteren Frosttag und aber wohl auch mit der anhaltenden Krise der internationalen Finanzmärkte sinkt die mediale Aufmerksamkeit für die ausgemachte globale Erwärmung. In einer Krise ganz anderer Art stecken hingegen Steinkäuze und Schleiereulen. Mäuse sind nämlich bei der aktuellen Wetterlage als Beute nahezu unerreichbar.
In früheren Zeiten standen den Eulen immerhin Bauernhöfe und Scheunen weit offen. Dort gab es Mäuse gerade dann, wenn draußen klirrender Frost herrschte oder die Schneedecke geschlossen war. Heute lagert in den Scheunen eher der Vorrat an chemischen Pflanzenschutzmitteln und kein Getreide mehr, das Mäuse anziehen könnte. Die Viehställe sind hermetisch abgeriegelt - nicht nur vor den Blicken der Verbraucher, sondern auch für die Maus. Deshalb muss man kein Prophet sein, um in diesem Winter hohe Verluste unter den Schleiereulen und Steinkäuzen zu befürchten.
Die EGE bangt insbesondere um die Zukunft der Steinkäuze. Sie sind vielerorts bereits so selten, dass selbst an sich natürliche Verluste eine ernsthafte Gefahr für die Population ganzer Regionen darstellen können. Anders als die kaum oder gar nicht im Bestand gefährdeten Singvögel wie Meisen, Rotkehlchen und Amseln erreicht die tätige Tierliebe auf Fensterbrettern und Gärten die Eulen nicht. Haferflocken und Sonnenblumenkerne helfen keiner einzigen Eule, es sei denn, es frisst sie zuvor die Maus.