Liebe Eulenfreundinnen und –freunde,
in weiten Teilen (nicht in allen!) der Eifel haben Uhus Mühe ausreichend Nahrung für ihre Jungen zu erjagen. Viele Gelege wurden auch schon vor dem Schlupf der Küken aufgegeben. In den vergangenen Tagen fand ich viele Nester leer vor, dabei sahen sie aus als hätten eben noch Jungvögel darin gesessen. Eine derartig enge Nahrungssituation an vielen Brutplätzen haben wir in über dreißig Jahren Uhumonitoring noch nicht beobachtet.
Weil „unserem dritten Uhu“ vor der Web-Cam ein ähnliches Schicksal bevor stand habe ich den Junguhu gestern Abend gefüttert. Der Kleine ist viel zu leicht, eine weitere Nacht/Tag ohne Energiezufuhr hätte er wohl kaum überlebt. Die Altvögel schafften in den vergangenen Tagen eindeutig zu wenig Nahrung herbei. Zusätzlich problematisch erwies sich der große Appetit eines Gartenschläfers. Er „stahl“ eine Ratte aus der Vorratskammer der Uhus.
Aber Lotte tut ihr Bestes.
Heute morgen kam sie klatschnass mit einem erbeuteten Kaninchen.
Nachdem nun schon zwei Geschwister gestorben sind haben wir uns entschlossen dem verbliebenen Uhu „unter die Flügel zu greifen“. Vielleicht werden Sie also nochmals Futterlieferungen beobachten. Ich hoffe Sie haben für diese „unnatürliche Maßnahme“ Verständnis.
Ihr Stefan Brücher