Im Rhein-Erft-Kreis leben 470.000 Menschen. Dieser Kreis umfasst das dicht besiedelte Umland im Westen der Millionenstadt Köln sowie den dünner besiedelten Ostteil der Jülich-Zülpicher Börde zu beiden Seiten der namensgebenden Erft. Leicht hat es der Steinkauz dort trotz der rheinischen Maxime „leben und leben lassen“ nicht. 2023 beschränkte ich die Zahl der dort vom Kauz besiedelten Reviere auf 38. „Da ist noch Luft nach oben“, kommentiert Peter Josef Müller die Lage. Müller hat sich die Luftbilder vom Kreisgebiet angesehen. Er hält die Entwicklung von 120 weiteren Revieren für möglich. Ob aber die Grundeigentümer offen für Steinkäuze sind? Manche wünschen sich, dass ihr Land zu Bauland wird. Dann werden Käuze mitunter als hinderlich empfunden.

Eine tatkräftige Truppe Steinkauzschützer will nun im Kreisgebiet in geeigneten Habitaten für zusätzliche Brutplätze sorgen. Allein in den letzten Wochen kamen im nördlichen Teil des Rhein-Erft-Kreises 17 Nistkästen zum bestehenden Nistkastenangebot hinzu. Peter Josef Müller suchte mit seiner langjährigen Erfahrung die Standorte aus, gab Tipps und zeigte praktische Kniffe, wie die Kästen auch in Bäumen platziert werden können, die auf den ersten Blick ihres Wuchses wegen weniger geeignet erscheinen.

Für die gute Sache arbeitet nicht allein die EGE, sondern hier bringen sich gleich mehrere Organisationen ein: Neben der EGE der Nabu des Rhein-Erft-Kreises (vor allem Stefanie Taube), die Eulengruppe des Nabu Köln (Simone Schubert, Franz Lindinger und Michael Häser), die auch im Rhein-Erft-Kreis tätige Biologische Station Bonn (vertreten von Martin Woitsch) sowie Thomas Werner. Die Eulengruppe des Kölner Nabu möchte die Steinkäuze im Nordkreis im Blick behalten, denn in Köln sind die Steinkauzhabitate rar, aber dafür ist der Weg aus der Domstadt in den nördlichen Rhein-Erft-Kreis kurz. Mögen die Anstrengungen zum Erfolg führen – nämlich zu neuen Steinkauzvorkommen.

Schauen Sie hier in unsere Bildergalerie, wenn Sie Fotos vom Arbeitseinsatz der Aktivisten sehen möchten. Der Bildautor ist Franz Lindinger.