Liebe Uhufreundinnen und -freunde,

der vierte Junguhu ist heute leider gestorben. Die Ursache ist nicht bekannt; eine Obduktion wird hoffentlich Klarheit schaffen.

Drei im Vogelschutz tätige NGOs der Region – die EGE hatte den Junguhu geborgen, auf halber Strecke übernahm das Komitee gegen Vogelmord den weiteren Transport zur Bergischen Greifvogelhilfe – haben sich letztendlich erfolglos um die Rettung des Uhus bemüht. Bei unserer Arbeit im Natur- und Artenschutz sind Rückschläge oder Misserfolge keine Seltenheit, und natürliche Todesursachen mussten wir hinzunehmen lernen. Umso energischer sind wir bemüht, menschengemachte Todesursachen ausfindig zu machen, zu benennen, gegebenenfalls anzuprangern und möglichst zu reduzieren. Jede der genannten drei Vereinigungen hat dabei ihr Spezialgebiet und tut ihr Möglichstes.

Der Junguhu mit der Ringnummer 19 war uns vertrauter geworden als viele andere, und doch ist er nur ein kleines Rädchen im natürlichen Kreislauf des Werdens und Vergehens. So wie wir alle und auch die kleine Dohle, die am 19.05. aus dem Nest gefallen und dann zum ersten Jagderfolg eines Junguhus in der Ruine wurde. Ich erinnere mich an Kinderzeiten, als ich als Zehnjähriger einen solchermaßen kleinen Rabenvogel großzog und ihn jahrelang zum Freund hatte.

Ich hoffe, dass das weitere Aufwachsen der drei verbliebenen Geschwister gut verlaufen wird, und wünsche uns noch viele schöne Beobachtungen.

Ihr Stefan Brücher