Der Wilhelm-Bergerhausen-Förderpreis der EGE geht in diesem Jahr an Katja Kreth und an Maxi Sophia Weber.
Katja Kreth erhält den Preis für ihre Bachelorarbeit an der Rheinisch-Westfälischen-Technischen Hochschule Aachen zum „Konflikt zwischen Klettersport und Uhuschutz im Rur- und Ahrtal“. Mit dieser Arbeit beschloss die 26-jährige das Studium der Angewandten Geographie mit Nebenfach Ökologie. Die Ergebnisse ihrer Arbeit sind in die Veröffentlichung von Lutz Dalbeck, Stefan Brücher und Katja Kreth „Der Konflikt zwischen Klettersport und Uhuschutz in der Eifel“ eingeflossen. Die Autoren konnten anhand umfangreicher Daten über die Uhupopulation der beiden Täler überzeugend darlegen, dass Klettersport und Uhuschutz nicht vereinbar sind und temporäre Regelungen, die an Felsen zeitweise das Klettern erlauben, keinen ausreichenden Schutz bieten. Der Beitrag erschien 2021 in Heft 11 der Zeitschrift „Naturschutz und Landschaftsplanung“. In vielen Klettergebieten müssten die bisherigen Regelungen überprüft und den tatsächlichen Bedingungen angepasst werden, sagt Katja Kreth. Das Beispiel der Uhus an den Buntsandsteinfelsen im Rurtal in der Eifel zeige, dass dies möglich und lohnenswert sei. Katja Kreth studiert seit 2020 Naturschutz und Landschaftsökologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.
Ausgezeichnet wurde auch die 24-jährige Maxi Sophia Weber. Sie erhielt den Preis für ihre im Fach Biologie an der Universität Hildesheim vorgelegte Bachelorarbeit „Vergleichende Untersuchung zur Nahrungszusammensetzung verschiedener Eulenarten im Hildesheimer Raum„. Gegenstand der Untersuchung waren 415 Gewölle von Schleiereule, Waldohreule, Waldkauz und Uhu aus den Jahren 2018 und 2019 von 23 Standorten. Die Analyse erbrachte insgesamt 618 Beutetiere aus 21 Arten und sechs Familien sowie unbestimmte Vögel und Froschlurche. Unter den Beutetieren der Schleiereule und Waldohreule dominierten die Wühlmäuse vor Echten Mäusen und Spitzmäusen. Die Nahrungszusammensetzung der Schleiereule wies deutliche jahreszeitliche Schwankungen und der Uhu das breiteste Nahrungsspektrum auf. In den Uhugewöllen dominierten neben einem hohen Vogelanteil Wander- und Hausratte. Im Gegensatz zu Schleiereule und Waldohreule fehlten Spitzmäuse bei Waldkauz und Uhu völlig. Maxi Sophia Weber studiert derzeit an der Leibniz Universität Hannover Landschaftswissenschaften. In ihrer Freizeit engagiert sie sich in der Arbeitsgruppe Eulenschutz im NABU Hildesheim. „Die Lebensräume vieler Eulenarten sind gefährdet. Deshalb setze ich mich für ihren Schutz ein„, sagt die Studentin.
Der Förderpreis ist nach dem Gründer der EGE, Wilhelm Bergerhausen, benannt. Wilhelm Bergerhausen hatte für die Wiederansiedlung des Uhus in Deutschland ab Mitte der 1970er Jahre gearbeitet. Nach dem erfolgreichen Abschluss dieses Projektes gründete Wilhelm Bergerhausen 1990 die EGE. Bergerhausen verstand es, junge Menschen für den Naturschutz zu gewinnen. Wilhelm Bergerhausen starb am 25. November 2006 im Alter von 56 Jahren. Mit dem Wilhelm-Bergerhausen-Förderpreis werden Arbeiten aus der Erforschung von Biologie und Ökologie sowie dem Schutz europäischer Eulenarten ausgezeichnet. Um den Preis kann sich bewerben, wer an einer europäischen Hochschule studiert und bei Abgabe der Arbeit nicht älter als 35 Jahre ist. Die nächste Verleihung erfolgt im Jahr 2024.