Bisweilen erreichen die EGE negative Nachrichten, so vor wenigen Tagen. Ein in der Eifel im Mai 2023 von Stefan Brücher beringter junger Uhu ist 722 Tage später und 119 Kilometer vom Beringungsort entfernt tot aufgefunden worden. Die Vogelwarte Radolfzell, der der Fund gemeldet worden war, gibt als Todesursache die Kollision mit einem Luftfahrzeug an. Gefunden wurde der Uhu zerstückelt auf der Landebahn des internationalen Flughafens von Luxemburg. Der 359 Hektar große Airport verzeichnete im Jahr 2023 fast 93.000 Flugbewegungen. Das kaninchenreiche, baumlose Grasland von Flugplätzen zählt zu den für Uhus attraktiven, aber – wegen der Vielzahl der Start- und Landevorgänge von Flugzeugen – nicht gerade ungefährlichen Nahrungshabitaten.

Zum ökologischen Fußabdruck des internationalen Luftverkehrs gehört eben nicht allein der enorme Energieverbrauch und der Ausstoß von Kohlendioxid, sondern zu Buche schlagen auch die tödlichen Verluste, die Vögel überall auf Flughäfen und in der Luft an den Maschinen erleiden. Dass Vögel und Flugzeuge kollidieren, ist keine Seltenheit, es gehört vielmehr zum Alltag im Luftraum. Allein in den USA ist es laut Daten der amerikanischen Luftfahrtbehörde FAA zwischen 1990 und 2023 zu 291.600 solcher Vogelschläge gekommen. Der Deutsche Ausschuss zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr (DAVVL) verzeichnete für 2024 mindestens 1.779 Fälle. In der Regel gehen die Zusammenstöße zwischen Vogel und Flugzeug glimpflich aus – für das Flugzeug, nicht aber für die Vögel.