Wer im Naturschutz – sei es beruflich, amtlich oder ehrenamtlich – tätig ist, wird von Zeitgenossen gerne „den Grünen“ zugerechnet. In einem übertragenen, aber bisweilen auch in einem parteipolitischen Sinne. Dabei sind gewiss nicht alle Naturschützer Mitglieder von Bündnis90/DieGrünen, möglicherweise nicht einmal mehrheitlich grüne Stamm-, Gelegenheits- oder Verlegensheitswähler. Immerhin sind es gerade Naturschützer, die sich über die Naturschutzpolitik der Grünen enttäuscht bis entsetzt von dieser Partei abwenden. Nicht wenige im Naturschutz dürften sich als parteipolitisch heimatlos bezeichnen. Die aktuellen Zustimmungswerte für die Grünen liegen im Bund nur noch bei 10,5 Prozent (INSA 13.08.2024) und in den ostdeutschen Bundesländern teils so deutlich darunter, dass die Grünen dort um den Wiedereinzug in die Landtage bangen.

Zu diesem Akzeptanzverlust dürften konventionell wirtschaftende Landwirte und Landwirtinnen am wenigsten beigetragen haben, haben sie doch seitjeher kaum Hoffnungen in Bündnis90/Die Grünen gesetzt. Wer sich auf dem Land und unter Landwirten bewegt, beobachtet aber eine wachsende Aversion gegen „grüne“ Politik und mitunter gegen alles Grüne – und womöglich auch gegen Naturschützer, die der Einfachheit halber, aber zu Unrecht „den Grünen“ zugerechnet werden. Das könnte erklären, warum mancherorts Eulenschützern mit oder ohne Begründung, aber mit harschen Worten der harmlose Blick in einen Steinkauz- oder Schleiereulenkasten verwehrt wird. Vielleicht sind das nur Einzelfälle. Zu denken geben sie trotzdem – den Naturschützern und vielleicht auch den Bündnisgrünen.