Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis90/DieGrünen) und Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) haben einen Antrag ins Kabinett eingebracht. Dem Antrag zufolge soll die Bundesforstverwaltung aufgelöst und der von ihr bisher in rund 260 Forstrevieren bewirtschaftete Wald für den Ausbau der Windenergie bereitgestellt werden. Bei der Errichtung von 10.000 Windenergieanlagen im Bundeswald und einer realistischen Pacht von 50.000 Euro je Anlage und Jahr ergäben sich bei einer Anlagenlaufzeit von 20 Jahren Einnahmen für den Bund in Höhe von 10 Mrd. Euro. „Einnahmen, die im Verteidigungsbudget dringend gebraucht werden“, so die Ministerin. Der Antrag ist dem Vernehmen nach Teil des von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis90/DieGrünen) angekündigten Frühjahrpakets für die Beschleunigung der Energiewende. Der Antrag sei energie- wie verteidigungspolitisch vernünftig, sei die Windenergie doch nicht nur eine Freiheits-, sondern auch eine Friedensenergie.
Vom Antrag betroffene 1.200 Beschäftigte im Forstdienst sollen in die Bundeswehr eingegliedert die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands stärken. Die Förster und Försterinnen seien mit schwierigem Gelände und schwerem Gerät vertraut, verfügten über Schusswaffenerfahrung und robuste Outdoor-Kleidung mit Tarnfunktion. Die Amtsbezeichnungsabzeichen könnten leicht den militärischen Rangabzeichen angeglichen werden. Inwieweit sich die zur Holzernte benutzten Harvester zur Landesverteidigung umrüsten lassen, werde derzeit geprüft, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Verteidigungsministerium, Siemtje Möller (SPD), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) unterstützt den Antrag. Mit dem Holz der gerodeten Bäume könne der Papiermangel überwunden werden, der nach Auffassung des Spitzenverbandes der Krankenkassen die Durchsetzung der Corona-Impfpflicht behindere. Zur Information der Versicherten müssten rund 120 Millionen Schreiben angefertigt werden. Die Beschaffung solcher Papiermassen sei schlicht nicht möglich, hatte es in einem Papier der Krankenkassen geheißen.