Liebe Uhufreundinnen und –freunde,

nun brauchen wir schon etwas Glück, um die beiden Junguhus mal zu Gesicht zu bekommen. Erneut kann ich aber nur staunen wie oft es dennoch sogar bei Tageslicht gelingt, Aktivitäten der Uhus mit der Cam einzufangen. Nochmals ein dickes Lob und Dank für die zeitintensive Steuerung!

Am 26. Juni haben wir bei Kontrollfahrten zu Brutplätzen von Schleiereulen einen frisch überfahrenen Marder gefunden und ihn auf einen Beuteübergabeplatz der Uhufamilie gelegt. Der Marder blieb dort mehrere Tage liegen. Ob er schließlich von den Uhus verzehrt wurde, wissen wir leider nicht. Die Cam war längere Zeit auf diesen Platz gerichtet. Vielleicht haben Sie sich über die langandauernde Kameraeinstellung in diese Richtung gewundert. Wir hatten gehofft, Lotte oder ihren Nachwuchs auf diese Weise ins Bild zu bekommen.

Die sporadischen Sichtungen und vor allem die Bettelrufe von eindeutig zwei jungen Uhus belegten bis zum 1. Juli, dass es den beiden gut ging. Ab dem Abend des 1. und am 2. Juli konnten wir jedoch nur Bettelrufe von einem Junguhu hören. Inwiefern dies nur an der beschränkten Reichweite des Mikrofons liegt oder ob Grund zur Sorge besteht, konnten wir auch bis zum 7.7. noch nicht klären. Auch unsere Bemühungen etwas weiter entfernt im Ahrtal eindeutig einen bettelnden zweiten Junguhu ausfindig zu machen blieben bislang erfolglos. Ist ein Junguhu ums Leben gekommen? Wurde er durch Schlechtwetter mit Sturmböen vom Heimatfelsen weggetrieben? Hat er dann vielleicht bei Nachbaruhus Anschluss gefunden? Wir wissen es nicht und versuchen weiter die Situation zu klären.

Im Video „Beringung der Webcam-Uhus 2020“ können Sie sich die Bringung nochmals und diesmal aus Perspektive der Helmkamera anschauen.

Für Ihr Interesse am Leben der Uhus und auch für die finanzielle Unterstützung zum Fortbestand der Webcam danke ich Ihnen sehr herzlich.

 

Ihr

Stefan Brücher