Je älter die Jungen sind, desto längere Nahrungsengpässe können sie überstehen. Bisher schaffen es die Uhueltern immer wieder Beute zu bringen bevor es wirklich “gefährlich“ wird. Lotte ist auch tagsüber oft nicht im Nest sofern keine Beute mehr vorhanden ist.
Der kleinste Uhu wird energischer und ist auch immer mal wieder erfolgreich wenn es gilt, sich gegen die stärkeren Geschwister durchzusetzen um Futter zu bekommen. Viele Zuseher sorgen sich um das Wohl der Uhus. Auch ich fiebere mit und mache mir manchmal Sorgen um den Kleinsten.
Letztlich werden natürliche Umstände, wie Jagdglück und Geschick der Altvögel, die Nahrungskonkurrenz durch die Nachbaruhus, die Anzahl von Ratten, Jungfüchsen und Kaninchen im Ahrtal und vielleicht das Wetter entscheiden, ob alle Jungtiere überleben. Ich mache mir immer wieder klar, dass mein “Lieblingsuhu“ nicht mehr “Recht“ auf Überleben hat, als das Beutekaninchen oder der Fuchswelpe welche ihn vielleicht vor dem Hungertod bewahren.
Und dennoch hoffe ich auf fette Beute bei Lotte und freue mich wenn sie, wie eben gesehen, Erfolg bei der Jagd hatte.
Mit freundlichen Grüßen
Stefan Brücher