Liebe Uhufreundinnen und –freunde,
die Herbstbalz der Uhus ist schon in vollem Gange. Obwohl Leo den diesjährigen Brutverlauf nicht in bester Erinnerung haben dürfte, ist er immer noch auch vom unteren Brutplatz angetan.
„Nestlocken und Mulde-Scharren“ konnten wir an beiden Nistplätzen beobachten. Lottes „Hinkebein“ scheint weiter geheilt zu sein, zumindest können wir auf dem Video keine eindeutige Beeinträchtigung beobachten. Für die nächste Brutzeit wird sie hoffentlich wieder voll einsatzfähig sein.
In den vergangenen Monaten gingen bei uns in der EGE relativ viele Fundmeldungen totaufgefundener beringter Uhus ein. Obwohl das Jahr noch nicht zu Ende ist, übersteigt besonders die Anzahl der als Straßenverkehrsopfer gemeldeten Uhus die der Vorjahre. Es mag nur ein Zufall sein oder aber ein Hinweis darauf, dass die Nahrung für Uhus weiterhin sehr knapp ist und die Uhus vermehrt an Straßen jagen. Dort ist in der intensiv genutzten Landschaft oft noch am ehesten etwas zu fangen oder beispielsweise ein überfahrenes Kaninchen zu finden. Je intensiver Acker- und Grünland oberhalb des Ahrtales bewirtschaftet werden, umso knapper sind Nahrungstiere für Uhus. Das Risiko für Uhus bei dieser Gelegenheit mit Autos zu kollidieren, ist hoch. In der Nähe unserer Web-Cam-Uhus gibt es glücklicherweise wenig breite, viel befahrene Straßen.
Drücken wir den Uhus die Daumen und arbeiten wir dafür, dass in die Agrarwirtschaft mehr Vernunft einkehrt und dort mit mehr Rücksicht auf die Natur gewirtschaftet wird. Das ist auch eine Frage des Konsumverhaltens der 80 Millionen Bundesbürger.
Mit vielen Grüßen
Ihr Stefan Brücher