Erst vor wenigen Tagen war ein Marder auf die brütende Lotte zugelaufen und ihrer abwehrenden Attacke vermutlich nur knapp entkommen. Ob sich in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (11.3. auf 12.3.) derselbe Marder in Lottes Abwesenheit dem Gelege näherte, wissen wir nicht. Aber der Reihe nach:

Um die von Leo erlegte Beute an der gegenüberliegenden Felsrippe im Empfang zu nehmen, hatte Lotte das Nest gegen 1:22 Uhr verlassen. Dann ging um 1:23 Uhr alles ganz schnell und in zwei Sekunden war auch schon alles vorbei. Der Marder hielt sich offenbar zunächst knapp oberhalb der Brutnische auf und wurde dort von Lotte angegriffen. Während dieser Aktion war Lotte nicht ganz kampfbereit, weil sie in einen Fuß noch das abgeholte Kaninchen hatte. Sie konnte den Marder wohl nicht greifen und so fiel er mitten ins Gelege. Zumindest ein Ei wurde dadurch kurz hochgeworfen, der Marder schnellte gleichzeitig aus der Mulde und Lotte versuchte erneut, ihn zu fassen zu bekommen.

Um den Vorgang richtig erkennen zu können hier die Zeitlupe:

Vor einigen Jahren zeigte ein im Internet veröffentlichtes Video einen Marder, der Eier fressen wollte und einen Schwarzstorch der versuchte, seine Gelege zu verteidigen. Sollte unser Marder ähnlich viel Selbstbewusstsein haben, müssen wir vermutlich mit weiteren Raubzügen zum Uhugelege rechnen. Respekt oder gar Lebensangst scheint keine ausgeprägte Charaktereigenschaft dieser Räuber zu sein. Auch Lottes erster Angriff vor einigen Tagen hatte, sofern dieser demselben Individuum galt, keine nachhaltige Wirkung.

In dem neuen Fenster „Aktueller Video-Rückblick“ unterhalb des Live-Steams auf der Startseite werden wir auch zukünftig die aktuellsten Video hochladen, die älteren rutschen dann allmählich nach hinten.

Am Dienstag (11.03.) hat Lotte übrigens ihr zweites Ei gelegt. Hoffentlich haben beide Eier den Tumult heil überstanden.

Die aktuellen Beobachtungen am Uhunest sind nun doch etwas spannender als ich sie uns wünsche. Dennoch viel Vergnügen beim Zusehen.

Ihr
Stefan Brücher