Liebe Uhufreundinnen und -freunde,
am Freitagabend (16.04.) hörten wir während Lottes Abwesenheiten auch ein Lebenszeichen aus dem dritten Ei. Es wurde ja vermutlich etwa eine Woche nach dem ersten Ei gelegt, und das Küken sollte daher spätestens zu Beginn der neuen Woche schlüpfen. Am heutigen Sonntagvormittag (18.4.) konnten wir beobachten wie Lotte eine Eierschale gefressen hat. Ein sicheres Zeichen für den Schlupf des dritten Kükens, und auch beim genauen Hinhören können wir eindeutig drei Stimmen feststellen.
Bisher ist Leo bei der Nahrungsbeschaffung recht erfolgreich. Stockente, Ratte und viele Mäuse standen auf dem Speiseplan. Es scheint, als würde Lotte die kleinen Mäusehappen selbst verschlucken und zur Fütterung die größeren Beutetiere verwenden. Leo versuchte auch schon mehrmals Mäuse direkt den Jungen zu geben. Und wie wir es schon aus den Vorjahren kennen, verhinderte Lotte dies energisch.
Inwiefern Leo bevorzugt Mäuse erbeutet, um diese direkt verfüttern zu können oder ob er einfach nur jede Gelegenheit zum Jagderfolg nutzt, können wir nicht beurteilen.
Die für die jetzige Jahreszeit kontinuierlich zu niedrigen Temperaturen bremsen die gesamte Entwicklung der Natur und damit auch die Vermehrung der potentiellen Nahrungstiere unserer Uhufamilie. Eine deutliche Erwärmung ist für die nächsten Tage wohl leider nicht in Sicht. Immerhin sind die Mäusebestände offensichtlich relativ hoch; sie könnten zumindest vorerst eine Notversorgung sichern.
Ich hoffe auf Leos Lernkurve und guten Jagderfolg und wünsche uns schöne Beobachtungen der bis ungefähr zum zehnten Lebenstag noch blinden Uhuküken.
Ihr Stefan Brücher