Liebe Uhufreundinnen und -freunde,
die Junguhus in der Ruine leben weiterhin im Sorgenfrei. Das abendliche Szenario wiederholte sich in den vergangenen Tagen schon routinemäßig. Zuerst werden die beiden Jungen in der ersten Etage aktiv, etwas später kommt Nummer Drei im Erdgeschoss aus seinem Nebenzimmer hervor. Mutter Uhu verwaltet die Nahrungsressourcen, dabei werden ältere Beutetierreste zwischen den Standorten der Uhukinder so lange hin und her getragen, bis alles verbraucht ist. Dann erst wird frische Nahrung aus den abseits gelegenen Depots geholt. Wenn Nummer Drei einen größeren Essensrest irgendwo auf dem Boden herrumliegen lässt, hat die Uhumutter auch dies im Blick und räumt hinter dem Filius auf.
Die Bühne in der Burgruine ermöglicht uns Einblicke, die an der Ravenlay aufgrund der dort unübersichtlichen Felsformation und der Kameraperspektive unmöglich waren. Auch waren Lotte und Leo in den vergangenen Jahren selten in der Situation, Vorräte zu verwalten, weil jedwede Nahrung sofort vertilgt wurde. Zudem hatten wir den Eindruck, als hätten die Waschbären mögliche Nahrungsdepots geplündert.
Die Flugfähigkeit der drei Junguhus lässt noch sehr zu wünschen übrig. Nummer Drei versuchte schon mal vom Gipfel des efeubewachsenen Balkens aus die gegenüberliegende Gebäudeseite zu erreichen und landete dann doch im Brombeergebüsch. Meist beschränkt sich Nummer Drei auf kleine Sprünge mit Flügelunterstützung auf die Fenstersimse. Der mittlere Junguhu kürzt flatternd von einer Fensternische über die Ecke in die andere Nische ab. Aber auch der Kleinste konnte schon auf den Fenstersims springflattern und einen Blick in die Welt außerhalb des Gemäuers werfen.
Vom Felsen an der Ahr gibt es nichts eindeutig Neues zu berichten. Uhus konnten wir mit der Kamera nicht erfassen. Die Wanderfalken waren zwar noch mehrmals aktiv; für einen Brutbeginn dürfte der rechte Zeitpunkt jedoch verstrichen sein. Wir werden sehen.
Ich wünsche uns noch einige Tage mit schönen Beobachtungen vor Kamera 3.
Ihr Stefan Brücher