In wie viele Steinkauzröhren Doris Siehoff in den letzten 20 Jahren wohl schon geschaut hat? Es müssen viele Hundert gewesen sein. „Aber in all den Jahren entdeckte ich darin erst ein einziges Mal eine Brut mit sieben jungen Steinkäuzen. Das war 2019, aber einer der Käuze war arg mager“, sagt die Steinkauzschützerin aus dem Kreis Düren. Nun, 2024, ist das Glück vollkommen. Ein weiteres Mal trifft Doris Siehoff auf sieben Käuze (im Bild oben). Dieses Mal an einem anderen Brutplatz im Kreis Düren, aber alle sieben Jungvögel sind gut genährt. Dabei ist die Situation in diesem Revier derzeit keineswegs ideal. Im Gegenteil. Die Röhre hängt in einer Eiche unter einer Hochspannungsleitung nahe einer Kreisstraße (Bild unten).

Steinkauzbiotop © Kerstin Vasters

Das Kasteninnere ist mehr nass als feucht. Und weit und breit steht nur meterhohes nasses Gras. Was die Altvögel hier an Nahrung für die Jungen fangen? Weiß der Himmel; vermutlich sind es Regenwürmer. Das würde auch das feuchte Milieu im Inneren der Röhre erklären. Doris Siehoff hofft auf ein Wetter zum Heumachen. Die Käuze brauchen jetzt kurzrasiges Grünland für die Jagd auf Mäuse, um sieben Jungvögel sattzubekommen.