Die Niederrheinische Bucht ist eines der Dichtezentren des Steinkauzes in Deutschland. Hier liegt das Projektgebiet der EGE zum Schutz des Steinkauzes. Es umfasst die nordrhein-westfälischen Kreise Düren und Euskirchen, den Rhein-Erft-Kreis und – in Kooperation mit dem NABU-Bonn – den linksrheinischen Teil des Rhein-Sieg-Kreises. Die hauptverantwortlichen Personen sind Doris Siehoff im Kreis Düren und in den übrigen Kreisen Peter Josef Müller und Rita Edelburg-Müller.

In diesem Jahr wurde in diesem Gebiet exakt genauso viele besetzte Steinkauzreviere registriert wie im Vorjahr – nämlich 506. Tatsächlich dürften es in diesem Jahr einige Reviere mehr gewesen sein, denn Peter Josef Müller und sein Team konnten im Rhein-Sieg-Kreis coronabedingt nicht ganz so gründlich nach Steinkäuzen sehen wie üblich. Im Kreis Düren ist die Zahl der besetzten Reviere um 14, im Rhein-Erft-Kreis um 16 gestiegen, im Kreis Euskirchen ist sie um sechs gesunken. Im Kreis Düren lag die Zahl höher als vor 20 Jahren. Die Zahl der erfolgreichen Bruten sank allerdings im Vergleich zum Vorjahr in allen vier Kreisen von 316 auf 251. Das ist ein Rückgang um 20 Prozent. Noch stärker gesunken ist die Zahl der beringten Jungvögel, nämlich von 1.067 auf 729. Das ist ein Minus von fast einem Drittel.

Gründe für den Rückgang dürften vor allem Kälteeinbrüche und Trockenheit sowie eine fehlende Mahd oder Beweidung von Grünlandparzellen während der Nestlingszeit der Käuze gewesen sein. Im Kreis Euskirchen und im Rhein-Sieg-Kreis hat es in den Steinkauzrevieren, die vom Juli-Hochwasser des Jahres 2021 betroffen waren, zudem an Regenwürmern und damit an einer wichtigen Nahrungsressource für Steinkäuze gefehlt, kommentiert Peter Josef Müller die gesunkene Zahl von Bruten und Jungvögeln. Die EGE-Mitarbeiter aus den vier Kreisen hoffen umso mehr auf die nächste Brutzeit.

Gleichwohl nehmen sich aber die diesjährigen Ergebnisse durchaus respektabel aus. So wurden in den Kreisen Düren und Euskirchen in den letzten 15 Jahren noch nie so viele besetzte Reviere gezählt. In dieser Zeitspanne waren nur in drei Jahren mehr Bruten erfolgreich und wurden nur in vier Jahren mehr junge Käuze beringt. Wenn die Mitarbeiter der EGE nun jammern, dann auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Die EGE hat allen Grund zufrieden auf die diesjährigen Ergebnisse zu schauen, wie der Bericht von Doris Siehoff für den Kreis Düren exemplarisch deutlich macht.

Das Steinkauzschutz-Projekt der EGE umfasst u. a. die Pflege und Neuanlage von Obstbäumen sowie die Verteidigung der Steinkauzhabitate vor der Ausweisung von Bauland. Die EGE dankt allen Personen, die zum diesjährigen Erfolg des Steinkauzschutz-Projektes beigetragen haben: den Aktiven, allen Helfern und den Spendern. Vielleicht möchten auch Sie die Aktivitäten der EGE unterstützen – beispielsweise mit einer Steinkauzpatenschaft. Schreiben Sie einfach an die EGE.

Im Kreis Düren dankt Doris Siehoff für die Unterstützung vor allem Ulrich Bergrath, Frank Bohlem, Klaus Frankenberg, Patrick Reinartz, Achim Schumacher, Doro Sieger und Beate Vennemann. Peter Josef Müller und Rita Edelburg-Müller danken für die Unterstützung im Rhein-Sieg-Kreis Marie König, im Kreis Euskirchen Monika May, Tanja und Josef Opitz, Gerd Runhaar, Marco Böhm-Dores und der Biologischen Station im Kreis Euskirchen und im Rhein Erft-Kreis Stefanie Taube, Johannes Ismar und Benedikt Hillebrandt.