Neu ist die Erkenntnis nicht: Schornsteine sind eine Gefahr für Steinkäuze. Das Risiko, darin zu verenden, dürfte groß sein, wenn sie in den Kamin geraten. Weshalb die Käuze in Kamine gelangen, ob versehentlich durch Absturz oder auf der Suche nach einem vermeintlich geeigneten Brutplatz oder Tagesversteck? Vermutlich aus dem einen wie dem anderen Grund. Der Kauz im Bild geriet in den Kamin, gelangte von dort aus in den Herd und kam glücklicherweise äußerlich unversehrt davon. Das verdankt er seinem beharrlichen Scharren sowie den aufmerksamen Ohren und dem beherzten Eingreifen der Hausbewohner. Glücklicherweise war der Ofen aus. In der Heizperiode wäre die Sache wohl anders ausgegangen oder auch, wenn die Bewohner verreist wären. Zugetragen hat sich die Sache im August in Isengraben im Kreis Heinsberg gut 40 km südwestlich von Düsseldorf.

Zweckmäßigerweise sollte ein rußgeschwärzter Kauz vorsichtig mit einem feuchten Mikrofasertuch gereinigt werden, damit er sich bei der Gefiederpflege nicht die Schleimhäute kontaminiert und dann vielleicht doch noch zu Schaden kommt. Der Fall legt nahe, dass sich für Kamine im Umfeld von Steinkauzrevieren Schutzvorrichtungen empfehlen, um Käuzen aber auch anderen Vogelarten ein trauriges Ende zu ersparen. Wer so zum Schutz der Steinkäuze beitragen möchte, wende sich an den Schornsteinfeger. Schornsteinfeger sollen bekanntlich Glück bringen – und Käuze vor Unglück bewahren.