Uhu-Webcams

Tagebuch2023-10-24T09:22:34+02:00

Unser Tagebuch

Unsere ausführlichen Tagebuch-Beiträge bieten nicht nur spannende Einblicke in das Leben der Uhus durch unsere Webcams, sondern liefern auch wertvolle Zusatz- und Hintergrundinformationen, die ein umfassenderes Verständnis für diese faszinierenden Vögel ermöglichen.

Herausforderungen

22. März 2019|

Liebe Uhufreundinnen und- Freunde,

oberflächlich betrachtet könnte uns Lottes Brutzeit als eher langweilig und ohne besondere Ereignisse erscheinen. Wann immer wir auf die Web-Cam klicken, sitzt Lotte fast regungslos auf ihren (anscheinend immer noch zwei) Eiern. Aber dieser Anschein trügt:

In den vergangenen Nächten gab es Momente, in denen Lotte Ungewöhnliches im Focus hatte und konzentriert beobachtete. Sehr engagiert flog sie dann in diese Richtung und kam einige Minuten später zurück. Eine mögliche Erklärung für dieses Verhalten konnten wir in der Nacht auf den 19.3. ausmachen. Zunächst war in größerer Entfernung der Ruf eines weiblichen Uhus zu hören, dann ein für Weibchen charakteristischer Bettelruf, der von einem den Brutplatz überfliegenden Uhu ausging (siehe Video).

Es gibt also Konkurrenz am Brutfelsen – und dies mitten in der Brutzeit. Lottes Job ist es nun, die beste Mischung aus energischem Verteidigen des Revieres und gleichzeitig fast lückenlosem Bebrüten der Eier zu finden. Bei anderen Vogelarten sind ins Brutrevier eindringende Konkurrenten durchaus Ursache für missglückte Bruten. Für Uhus konnten wir derartiges jedoch noch nicht nachweisen. Wir wissen nicht, ob es auch bei Uhus vorkommt.

In der vergangenen Nacht waren die Eier aus einem anderen Grund in ernster Gefahr:
Auf einem Videoausschnitt können wir sehen, wie Lotte das Nest aus für uns zunächst nicht ersichtlichen Gründen verlässt. Kurze Zeit später hören wir tumultartige Geräusche im Bereich oberhalb der Brutnische und sehen wie sich Lotte plötzlich schützend und zugleich drohgebärdend von oben in die Nistmulde stürzt – verfolgt  von leuchtend reflektierenden Augen, vermutlich die eines Fuchses.

Es scheint alles noch einmal gutgegangen zu sein. Die Unversehrtheit der Eier können wir nur vermuten, nach mehrmaligem Betrachten der Filmsequenz nehme ich an, dass Lotte zumindest neben und nicht auf den Eiern gelandet ist. Hoffentlich haben keine der im Flügelgemenge herabgefallenen Steinchen die Eier beschädigt.

Die Anwesenheit von Füchsen in unmittelbarer Nähe zum Uhunest ist uns ja lange bekannt. Auch schon vor Installation der Webcam konnte ich, nur zwei bis drei Meter oberhalb des Uhunestes, einen schlafenden Fuchs oder zumindest dessen Ohren mit dem Fernrohr ausmachen. Es gibt dort im Fels anscheinend ein schon traditionelles und Jahrzehnte altes Nebeneinander von Uhu und Fuchs ohne nachgewiesene Verluste bei den Uhus. Ob manche der vielen vom Uhupaar erbeuteten Fuchswelpen aus diesem benachbarten Bau stammen, wissen wir nicht.

Nach meinem Eindruck scheint der am gestrigen Schlagabtausch beteiligte Fuchs eher ein jüngerer Fuchs zu sein. Allein die Tatsache, dass er versucht war, Lotte zu folgen statt einer frontalen Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen, spricht  für ein eher noch unerfahrenes Tier. Es könnte sich gut um jenen unbedarften Jungfuchs handeln, den Lotte im Nestbereich  vor einigen Monaten fast erlegt hatte.

Auch damals hatte er den Ernst der Situation wohl nicht begriffen. Dabei hatte der Fuchs mehr Glück als Verstand: Lotte zielte mit beiden Füßen eindeutig auf den Kopf des Fuchses. Nur durch Zufall drehte der Fuchs seinen Kopf  kurz zur Seite, so dass der Fuchs nur zur Seite geschubst wurde. Die Ursache für den Rempler hatte er wohl nicht zuordnen können, weil Lotte schon wieder außer Sicht war. Ihm war es nur ein wenig unheimlich und er trollte sich vorsichtshalber davon. Wäre Lotte damals erfolgreich gewesen, wäre ihr die gestrige Begegnung erspart geblieben.

Auch die stürmischen Tage der noch kurzen Brutzeit hätten einen Bruterfolg vereiteln können. Der starke Wind hat das auch die Füchse schützende Efeugebüsch oberhalb des Nestes so stark gebeutelt, dass sich ein Steinbrocken löste und neben Lotte einschlug. Aber auch das ist noch einmal gutgegangen.(siehe Video)

 

Nahrung

Leo schafft es offenbar ganz gut, die brütende Lotte mit Nahrung zu versorgen. Ob er neue Nahrungsquellen gefunden hat oder sich einfach nur geschickter anstellt, können wir nicht beurteilen. Er trägt jedenfalls regelmäßig Beute herbei: Drosseln (vermutlich Singdrosseln), Tauben, Mäuse und auch mindestens eine Ratte konnten wir bestimmen. Andere, meist kleinere Happen, verschlang Lotte manchmal derart schnell, dass eine Bestimmung nicht möglich war (siehe Video).

 

Eier

Unsere zu Beginn freie Sicht auf die Eier versperrte Lotte zwischenzeitlich. Wann immer sie brütend ein Gewölle ausspie, benutze sie es für einen kleinen Wall vor der Brutmulde (siehe Video).

 

Hoffentlich geht auch weiterhin alles gut…

Ihr Stefan Brücher

Brutbeginn!

7. März 2019|

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,

in den vergangenen Tagen und Nächten konnten wir Lotte auffällig häufig im Traditionsnest vor Kamera 1 beobachten. Heute sitzt sie erstmals auch morgens in der Brutnische, das erste Ei  wird wohl gerade gelegt.

Wie viele es wohl werden? Vernünftig wären zwei…

Ihr Stefan Brücher

Im Video ist zu beobachten, wie Lotte bereits presst.

Ausreichend Beutegeschenke?

15. Februar 2019|

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,

die wärmenden Sonnenstrahlen der vergangenen Tage verstärken die Balzstimmung unseres Uhupaares deutlich.

Am Donnerstagabend wurden gleich drei mögliche Brutnischen mit Balzritualen „bespielt“. Wie es scheint, sind Lotte und Leo immer noch dieselben. Aufgrund der Beringung von Leo und dem Verhalten beider Vögel nach kann das als sicher gelten. Zudem hat sich unseren Beobachtungen zufolge in diesem Winter auch noch kein dritter Uhu eingemischt. Wir können gespannt sein, wie es weitergeht. Bringt Leo ausreichend Beutegeschenke, um Lotte zur Eiablage zu verführen? Jedenfalls ist Lotte, ausweislich der Videoszenen, eindeutig schon in Vermehrungsstimmung. Hoffentlich klappt es in diesem Jahr wieder!

Herbstbalz

5. Oktober 2018|

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,

nachdem von unserem  Uhupaar in den vergangenen Wochen erhöhte Rufaktivitäten zu vernehmen waren konnten wir nun eine ausführliche Herbstbalz beobachten. Leo scharrte und lockte im Nistplatz von 2016 ausgiebig, dann verließ er die Nistmulde. Kurz darauf kam Lotte ins Nest und führte die „Bauarbeiten“ weiter.

Inwiefern die Nestauswahl für diese Herbstbalz schon ein Vorzeichen für die Brut im Frühjahr darstellt, werden wir wohl erst in einem halben Jahr beurteilen können.

Hier der Link zum Video:

 

Ihr Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e.V.

Kaum Nahrung

28. Mai 2018|

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,
die brutvorbereitend wirkenden Aktivitäten unserer Uhus schliefen recht bald wieder ein. Letztlich verwundert dies kaum, da verglichen mit dem Vorjahr nur 2/3 der Uhupaare in der Eifel überhaupt mit der Brut begonnen haben.

In mehreren Gebieten der Eifel brüten benachbarte Paare nicht. Als Auslöser für dieses Verhalten vermuten wir schlechte Nahrungsverfügbarkeit und auch die späten, heftigen Nachtfröste. Auch scheint es, als hätten sich manche Uhus trotz fehlender Fitness auf einen Brutversuch eingelassen: an fünf Stellen konnten wir im Nest oder in Nestnähe tote Uhuweibchen feststellen. Ein Phänomen, das in dieser Häufung ungewöhnlich ist, zumal die jeweiligen Todesursachen natürlichen Ursprunges zu sein scheinen. Soweit möglich, werden die Kadaver untersucht und wir werden uns bemühen, Erklärungen zu finden.

Bei vielen Uhus, die dennoch zur Brut schritten, habe ich geringe Jungenanzahlen und schon mehrmals auch unterernährte Junguhus festgestellt, auch gab es relativ viele Brutaufgaben.

Vor diesem Hintergrund erscheint mir die Entscheidung „unserer Uhus“, nicht zu brüten, als recht weise. Und dennoch – es ist sehr, sehr schade, dass wir kein Brutgeschehen übertragen konnten.

Ich hoffe, Sie vergessen „unsere Lotte“ nicht ganz und schauen von Zeit zu Zeit und auch in der kommenden Brutsaison wieder herein. Vielleicht lohn es sich auch schon während der Herbstbalz.

Ihr Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.

Noch alles möglich?

9. April 2018|

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,

so plötzlich wie das Uhupaar verschwunden war, sind beide Uhus am Sonntagmorgen wieder aufgetaucht. Sehr eifrig und voller Elan balzte Leo in drei der uns bekannten Brutnischen und Lotte antwortete mit Bettelrufen. Eine Balz, ganz wie sie im Lehrbuch steht!

Im folgenden Video können Sie den engagierten Leo sehen. Er scheint noch alles für möglich zu halten.

Am Sonntagabend war auch Lotte in voller Brutstimmung:

Eine Prognose, ob wirklich noch eine Brut stattfinden wird, wage ich in diesem verrückten Frühjahr nicht. Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht und habe nun doch wieder etwas Hoffnung auf die Übertragung eines Brutgeschehens.

Ihr Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.

 

Keine Brut?

4. April 2018|

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,

auch zu Ostern konnten wir bei Lotte keine Eiablage feststellen. Im Gegenteil: In den vergangenen zehn Tagen war es im Uhufelsen meist merkwürdig still. Kaum Revierrufe von Leo, kein einziger Bettelruf von Lotte. Es war nicht nur ruhig, sondern es waren auch keine Uhus zu sehen, obwohl uns die Cam 1 auf erhöhter Warte viel größere Blickwinkel als noch in den Vorjahren ermöglicht. Auch an den bevorzugten Sitzplätzen im Brutfelsen konnte ich in der vergangenen Woche an zwei aufeinander folgenden Tagen keinen Uhu finden. Das mehrmalige Absuchen der Felsen mit dem Fernrohr blieb ergebnislos.

Zuletzt hatten die Uhus im Jahr 2013 vor der Webcam mit der Brut ausgesetzt. Damals waren sie jedoch immer im Bereich des Brutfelsens zu sehen und auch bis weit in den April hinein mit einer, so schien es zumindest, brutvorbereitenden Balz beschäftigt. Noch am 23. April 2013 hatte ich geschrieben: „Zumindest war Lotte heute so aktiv in der Nistmulde, als stünde die Eiablage unmittelbar bevor“.

Mehrere Tage hintereinander im Frühjahr kein Uhu zu hören und auch nicht zu sehen! So etwas konnten wir bisher noch nicht beobachten. Auch in den Felsen mehrere hundert Meter ahraufwärts und -abwärts sind keine Spuren von Uhus zu finden. Noch weiter entfernt beginnen schon die Bruthabitate der Nachbaruhus; ein „Umzug“ dorthin ist also auch unwahrscheinlich.

Bei diesen Nachbarn sieht es unterschiedlich aus: Zwei Paare ahrabwärts brüten wie gewohnt in ihren traditionellen Nestern. Die beiden Paare ahraufwärts brüten hingegen bislang nicht. Für mich wäre es nicht verwunderlich, wenn in diesem Jahr viele Uhupaare überhaupt nicht brüten würden. Es ist zu ungewiss, wie die Nahrungssituation während der Jungenaufzucht sein wird. Die Natur in der Eifel hat noch nicht eindeutig auf Frühjahr umgeschaltet. Sprießendes Grün und Insekten sind auch an der Ahr kaum zu sehen.

Obwohl wir eigentlich mehr hätten sehen können, haben wir keine einzige Beuteübergabe von Leo an Lotte eindeutig beobachtet. Dies könnte Zufall sein, es könnte aber auch für geänderte Gewohnheiten und andere Übergabeplätze sprechen. Es könnte jedoch auch Beleg für einen instinktiven Verzicht der Uhus auf einen Brutversuch sein. Ahnen die Uhus die Erfolglosigkeit eines Brutversuches? Besser Ressourcen sparen, weiter entfernte Beutetierbestände nutzen, als sich mit der Aufzucht von Jungen versuchen, wenn diese später doch verhungern? Oder vielleicht doch mit einer extrem späten Brut reagieren?

Um das rätselhafte Verhalten unserer Uhus zu ergründen, werde ich jedenfalls weiterhin wöchentlich die Felsen in der Umgebung absuchen in der Hoffnung, den Aufenthaltsort der Uhus zu klären oder vielleicht doch noch eine besonders versteckte Brut zu finden.

Ihr Stefan Brücher
Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V.

Trübe Aussichten

23. März 2018|

Liebe Uhufreundinnen und -freunde,

auch an unserem Web-Cam-Brutplatz brachen die Uhus ihre schon intensive Balz während des Dauerfrostes ab. Obwohl wir schon Anfang Februar einige Kopulationen beobachtet hatten, sanken die eine Brut vorbereitenden Aktivitäten der Uhus zwischenzeitlich annähernd auf den Nullpunkt. Später nahm Leo seine wochenlangen Bemühungen, das Weibchen Lotte in Brutstimmung zu bringen, wieder auf. Am 15.3. konnten wir, fast schon bei Dunkelheit, erneut eine Kopulation auf dem Felsgrat sehen.

Von den drei in den letzten Jahren benutzten Nistmulden, scheint in diesem Jahr Leo das Nest von 2016 zu favorisieren. Dort hatte ich zwischenzeitlich einen weiteren IR-Scheinwerfer montiert, so dass wir nun mit „Cam 1“ von oben auch bei Dunkelheit sehen können, was dort passiert.

An „Cam 2“ haben wir aus unbekannten Gründen derzeit immer noch keinen Ton, können das jedoch verschmerzen, weil sich Leo für diesen Brutplatz weniger interessiert.

Für die Bildqualität beider Cams haben wir einen Schritt nach vorn getan: Seit dem 14.3. steht uns der neue Glasfaseranschluss zur Verfügung. Nun müssen wir lernen, mit der neuen Datenmenge umzugehen. Diverse Einstellungen sind möglich und notwendig, auch um die richtige Balance zwischen guter Bildqualität und steigender Kosten durch viel größere Datenmengen zu finden. Nun haben wir auch erstmals mit der enormen Kabellänge zwischen Fels und Internetanschluss zu kämpfen – ein neues Luxusproblem.

Ob all der Aufwand lohnt und wir auch in diesem Jahr ein Brutgeschehen werden übertragen können, bleibt wohl noch ein paar Wochen lang ungewiss. Bisher brütet jedenfalls noch kein einziges Uhupaar an der Ahr, und auch in der übrigen Eifel brüteten die Uhus erst an sieben von 35 kontrollierten Plätzen (Stand 12.3.). Zu allem Überfluss schneite es in den vergangenen Tagen erneut.

 

Ihr Stefan Brücher

Endlich läuft die Cam wieder zuverlässig

13. Februar 2018|

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,

nach zwei Wochen (fast) ohne Bilder aus dem Brutfelsen sind wir nun endlich wieder live dabei.

Beide Uhus sind wohlauf, und an manchen Abenden konnten wir auch schon intensive Balz, teils mit Kopulation und Beuteübergaben, sehen oder zumindest hören. Einen Mulde-scharrenden Leo haben wir in den paar Tagen noch nicht beobachten können. Inwieweit dies vielleicht auf einen späten Brutbeginn oder auf eine nochmals neue gewählte Brutnische hindeutet bleibt abzuwarten.

Immerhin stattete Leo der letztjährigen Brutnische am frühen Rosenmontag einen Besuch ab, siehe Video.

Beschädigtes Kabel

Vor zwei Wochen hatte ich an Cam 1 einen neuen Schutzkasten und neue Infrarot-Scheinwerfer angebracht, um für die neue Saison gut gerüstet zu sein. Danach lief die Übertragung jedoch nur noch zwölf Stunden bis der Fehlerstromschutzschalter die Stromzufuhr beendete. Vermutlich hatte die Ursache mit den Umbauten zu tun; ich brauchte einige Tage, um herauszufinden, dass es doch andere Ursachen gab.

Den Spuren nach zu urteilen, hatten Marder (siehe Video) Gefallen am Strom zuführenden Kabel gefunden. An mehreren Stellen hatten spitze Zähne die Isolierung durchlöchert und war Feuchtigkeit eingedrungen. Aber auch nach der Erneuerung von 120 m Kabel (es war bei Schnee und Eis im unwegsamen Gelände kein Vergnügen) lief die Cam nur eine Stunde bis es im Sicherungskasten erneut klapperte.

Bei der Kontrolle des nächsten Kabelabschnittes fand ich dann den letztlich wohl ausschlaggebenden Fehler: Mäuse (siehe Video) hatten die Isolierung an einer Stelle derart abgeknabbert, dass „Null und Erde“ blank nebeneinander lagen. Schwarzgefärbt und mit „Schmorgeruch“, kein Wunder also… Nach dem Austausch des Kabels läuft die Cam nun wieder zuverlässig und wir können die weitere Entwicklung nun hoffentlich live miterleben.

Ich wünsche Ihnen schöne Beobachtungen

Ihr Stefan Brücher

Ausgeflogen, aber noch in der Nähe

12. Juni 2017|

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,

ganz nach Fahrplan sind die Junguhus im Alter von acht Wochen ausgeflogen. Der kleinere brauchte einige Tage länger, um den Absprung zu finden und suchte danach auch direkt die Gesellschaft seines Geschwisters.

Weil das diesjährige Nest „landetechnisch“ recht anspruchsvoll ist, werden sich die Uhus vermutlich nicht so bald wieder dort einfinden. Diesbezüglich wurden wir in den Vorjahren vom Traditionsnest sehr verwöhnt. Dort konnten wir die Heranwachsenden noch wochenlang regelmäßig wiedersehen. Aktuell können wir sie nur akustisch vernehmen und soweit es sich abschätzen lässt, sind die Uhus wohlauf. Bettelrufe und nächtliches Schnabelgeklapper deuten auf einen normalen Ablauf hin. Vielleicht können wir mit einer leicht verschobenen Halterung von Cam1 den vermutlichen Aufenthaltsort der Jungen etwas beobachten und sie doch noch einmal zu Gesicht bekommen.

Wir danken Ihnen für Ihr reges Interesse am diesjährigen Brutgeschehen.

Auch bitte ich Sie herzlich um eine Spende (Verwendungszweck: Webcam) für die Übertragung der Live-Bilder. Trotz Hauptsponsor liegt unser Eigenanteil am Webcam-Betrieb bei mehreren tausend Euro jährlich. So können Sie gewiss verstehen, wie dankbar wir für jede Spende sind.

Vielleicht mögen Sie auch das EGE-Kinder- und Familienbuch für 12,50 Euro bestellen. Eine der sechs Geschichten darin handelt von Uhus.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Stefan Brücher

In zwei Wochen fangen sie an zu fliegen

22. Mai 2017|

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,
voraussichtlich sind die beiden Junguhus nur noch zwei Wochen lang im Nest. Weil das Nest nicht viel Raum bietet, könnte der Bewegungsdrang die jungen Uhus schon relativ früh zum Verlassen der Brutnische drängen. Allabendlich können wir sehen, wie energiegeladen sie mit den Flügeln schlagen, auf Beute springen und herumlaufen.

Bei der Beringung konnte ich das Größenverhältnis der Geschwister  einschätzen. Ich glaube, beide Vögel sind Männchen. Sie waren doch ausreichend genährt und geben keinen Anlass zur Sorge.

Auch meine Futterlieferungen waren seltener notwendig. Eine gewisse Grundversorgung mit Mäusen ist gegeben, und zweimal wurde auch ein Kaninchen erbeutet. Auch die beiden jungen Uhus zeigen beim Fressen in dieser Hinsicht eine gewisse Gelassenheit, wenn man das so sagen darf.

Nun haben die beiden eine weitere Herausforderung zu bestehen:
Am 22. Mai werden nämlich die unterhalb des Nestes gelegenen Rebflächen erstmalig in diesem Jahr vom Hubschrauber aus gespritzt. Mit der Hubschrauberfirma habe ich die nötigen Absprachen getroffen, so dass sich die Risiken für die Uhus in Grenzen halten sollten.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Stefan Brücher

Beringung diesen Freitag

10. Mai 2017|

Die Beringung der jungen Uhus ist für diesen Freitag den 12.5.2017 gegen 20:00 Uhr geplant.

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,
im Alter von gut vier Wochen werden die Uhus langsam mobil. Höchste Zeit für die Beringung.
Bei der Nahrungsversorgung haben die Uhus weiterhin bedenkliche Lücken. Sie erbeuteten zwischenzeitlich hauptsächlich Mäuse und Ratten und Gartenschläfer. Das größte Beutetier war ein Waldkauz. Zwei von mir gelieferte Bisam haben lebensbedrohliche Engpässe verhindert.

Bei den Beringungen der Eifeluhus konnte ich in den vergangenen zehn Tagen ein weites Spektrum beobachten. Manche Brutpaare können die Jungtiere kaum mit dem Nötigsten versorgen, andere leben im Überfluss. Gestern konnte ich die bisher schwersten Junguhus beringen. Richtige „Fleischklöpse“, sie waren sichtlich vollgefressen und als Reserve hatten sie noch zwei adulte sowie zwei junge Saatkrähen im Nest liegen. Und dies obwohl das Uhu-Männchen vor einer Woche überfahren wurde. Die verbliebene Uhu-Mutter lebt im Schlaraffenland: Nur wenige hundert Meter entfernt befindet sich eine große Saatkrähenkolonie.

In anderen Nestern finde ich wieder vermehrt Jungfüchse als Beute. Werden sich unsere Ahr-Uhus diese Ressource auch wieder erschließen?

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Stefan Brücher

Leos „Lernkurve“ und „Essen auf Rädern“

2. Mai 2017|

Liebe Uhufreundinnen und -freunde,
bei der Nahrungsversorgung der Uhufamilie gab es mehrere Engpässe. Bereits kurz nach dem vorherigen Tagebucheintrag habe ich Leos Mäuselieferungen um ein Eichhörnchen und eine Amsel und nach weiteren drei Tagen um eine Amsel und eine Rotdrossel und bei einer dritten Lieferung um ein Eichhörnchen, eine Waldmaus und eine Mönchsgrasmücke ergänzt. Für den kleineren Junguhu wäre es sonst sehr eng, vermutlich zu eng, geworden.

Bei all` meinen diesjährigen Fahrten zum Uhufelsen an der Ahr konnte ich in unmittelbarer Nähe, oft sogar in Sichtweite der brütenden Lotte, drei bis sechs Stockenten beobachten. Bringen sich die Enten alle noch vor der Dunkelheit in Sicherheit oder warum nutzen unsere Uhus diese attraktive Beute kaum? Zuletzt hatten die Uhus 2016 nur eine Stockente geschlagen, Lotte erbeutete sie damals. Noch vor zehn Tagen mochte ich nicht daran glauben, dass Leo willens oder fähig zum Erbeuten von größeren Beutetieren werden könnte und sah mich schon als allabendlichen Nahrungslieferanten. Ich zweifelte am Sinn derart „zooähnlicher“ Zustände.

Aber es gibt doch Grund zur Hoffnung:
Innerhalb weniger Tage erbeutete Leo zweimal eine Stockente. In einer anderen Nacht brachte er drei kleine, nackte Jungvögel und ein wenig später eine ausgewachsene Ringeltaube (möglicherweise ein Elternteil der Küken). Zwischendurch gab es zwar immer wieder Nächte, in denen er nur ein paar Mäuse brachte, aber er scheint sein Beutespektrum erweitert zu haben. Auch die Jagdmethode „Nesträuber“ eröffnet ihm jetzt neue Möglichkeiten. In der Nacht auf Sonntag den 30.4.17 folgte sogar eine dritte Stockente.

An manchen Tagen verließ Lotte tagsüber das Nest und ließ die Jungen mehrere Stunden alleine. Der Anlass dafür ist uns nicht genau bekannt. Wir konnten jedoch mehrmals kritische Blicke von Lotte über das Kameragehäuse hinweg beobachten. Einmal war auch deutlich ein sich näherndes Tier zu hören; es wackelte sogar an der Cam. Oder war es Lotte selbst? Wollte sie dort nach dem Rechten schauen? Kurz darauf landete sie im Nest, vielleicht um die Küken vor möglichen Fressfeinden zu beschützen (siehe Video).

Andere Tage verbrachten die Uhuküken wohlgewärmt unter dem „Rock“ ihrer Mutter, inclusive mehrerer Fütterungen. So schön und sorgenfrei kann Uhukinderleben auch sein!

Die neue Cam liefert uns nun endlich wieder farbige und schärfere Bilder. Endlich können wir vieles wieder viel genauer beobachten.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Stefan Brücher

Leo bringt bisher meist nur Mäuse

19. April 2017|

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,

die Küken haben nun ihre erste Woche überstanden. Bei den Fütterungen ist schon ein wenig Routine eingekehrt und beide Uhuküken bekommen regelmäßig etwas ab. Keines scheint deutlich im Nachteil zu sein. Die Menge der von Leo angelieferten Beute reicht bisher gerade so aus, um die Jungen nachts satt zu bekommen, aber einen Vorrat für mehrere Fütterungen auch am Tage konnte er schon öfters nicht heranschaffen. Das für die kommenden Tage angekündigte kalte Wetter wird wohl eine Herausforderung für die Uhufamilie werden.

 

Familienplanung
Immerhin funktionierte die instinktive Familienplanung. Wie wir erwartet haben, legte Lotte nach den schlechten Erfahrungen (zu wenig Nahrung) des vergangenen Jahres  in weiser Voraussicht nur zwei Eier. Schon nach der ersten Woche ist klar, dass dies die richtige Entscheidung war.

Neues Nest
Am Ostermontag steht die Qualität der neuen Brutnische erstmals auf der „Regenprobe“. Das Nest liegt geschützt und Lotte sitzt bisher noch nicht wirklich im Regen. Sie rückte jedoch etwas näher an den Fels, um weniger Tropfen abzubekommen. Wie tauglich die Nistmulde bei Starkregen wirklich ist, bleibt abzuwarten.

Die Cam
Die Qualität der übertragenen Bilder bleibt, wie wir erwartet hatten, deutlich hinter jenen der anderen Kamera zurück. Leider haben wir bei dieser einfachen Cam von der Ferne aus keinen Zugriff auf die Gestaltung von Bildausschnitt, Schärfe usw., und wir müssen vorerst auch mit Schwarz/Weis-Bildern leben. Die automatische Steuerung schaltet aufgrund der Lichtverhältnisse nicht auf farbig.

Später wollen wir wieder auf eine „große Cam“ umrüsten, um wieder schärfere und nähere Bilder liefern zu können.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Stefan Brücher

Lotte online

11. April 2017|

Liebe Uhufreundinnen und –freunde,
endlich ist Lottes neues Nest gefunden.

Nicht ganz dort, wo zunächst vermutet, und nicht an der dominierenden Felswand, sondern an einem kleineren, vorgelagerten Felsen, konnte ich das Nest am Mittwoch letztlich ausfindig machen. Lotte verriet sich mit einer kleinen im Efeu hängengebliebenen Flaumfeder. Zu Beginn des Brütens rupfen sich die Uhuweibchen am Bauch Flaumgefieder aus, damit sich die Körperwärme besser auf die Eier überträgt.

Nachdem der Nahbereich des Nestes nun lokalisiert war, konnte ich durch eine kleine Lücke im Astwerk der Bäume auf der andern Talseite, aus gut 300 Metern Entfernung, endlich die brütende Lotte sehen. Sie hatte mich natürlich längst im Visier…

Am Donnerstagabend konnten wir dann während Lottes Abwesenheit eine kleine Kamera mit Mikrofon am Rand des Nestes anbringen. Leider war sie zunächst nur kurz „auf Sendung“, aber nun läuft die Übertragung. Gerade noch rechtzeitig, wie es scheint, denn in der vergangenen Nacht war ein Piepsen aus den Eiern zu hören und möglicherweise ist auch schon ein Küken geschlüpft.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Stefan Brücher

Liebe Besucherinnen und Besucher,

gerne machen wir Sie darauf aufmerksam, dass sich der Umzug der Webcam-Seiten noch in der finalen Phase befindet. Wir arbeiten derzeit daran, die letzten Inhalte der alten Instanz auf diesen neuen Seiten erreichbar zu machen, damit Sie ein optimales Nutzererlebnis genießen können. Die bisherigen Seiten sind bis dahin noch immer hier zu erreichen.

Bei Fragen oder Anregungen können Sie uns jederzeit kontaktieren – wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören!

Herzliche Grüße
Das Team der EGE

Haben Sie weitere Fragen zur Arbeit der EGE? Wir stehen gerne zur Verfügung!

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Wir stehen gerne zur Verfügung!

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