Noch ist Winter und nicht einmal Rosenmontag. In Köln indessen sind die Waldohreulen außer Rand und Band. Ein Paar jedenfalls. Es hat 1,5 Kilometer westlich vom Dom in einem umbauten Innenhof in der Innenstadt fast flüggen Nachwuchs zu versorgen. Die Brut wurde vermutlich schon vor Weihnachten begonnen. Eine Anwohnerin war auf die Bettelrufe der vier Jungvögel aufmerksam geworden. Die frühe Brut verdankt sich, so ist anzunehmen, einem üppigen Mäuseangebot im angrenzenden Stadtgarten, einem kleinen Park. Die Route des Rosenmontagszugs verläuft nicht weit vom Brutplatz entfernt. Gefahr ist nicht in Verzug, auch wenn, wie es in Köln heißt, „D´r Zoch kütt“. Die Eulen sind Züge gewöhnt. Hinterm Stadtgarten verlaufen die Gleise des Stadt- und Fernbahnverkehrs. Die sechsköpfige Eulenfamilie dürfte sich statt für kölsche Kamelle und Strüssjer (Bonbons und Blumensträußchen) einzig für Wühlmäuse interessieren.